Das Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, präsentiert in der Reihe zur Bochumer Stadtgeschichte am Mittwoch, 10. April, um 19 Uhr den Vortrag „Bergener Straße 116 a-i – Ein europäischer Gedenkort“. Der Eintritt ist frei.
Das Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Bochum-Bergen ist flächenmäßig nicht groß, verweist jedoch mit seiner Nutzungsgeschichte bis nach Italien und Polen sowie in die West- und Ostukraine. Männer, zum Teil noch Jugendliche, aus Capri, Charkiw, Krywyj Rih und anderen Orten wurden als Soldaten oder Zivilisten während des 2. Weltkriegs verhaftet und mussten auf der „Krupp Zeche Gewerkschaft Vereinigte Constantin der Große“ über- und untertage Schwerstarbeiten leisten. Doch das Areal ist mehr als ein Denkmal gegen Rassismus, Gewalt und Unmenschlichkeit. Es steht zugleich für die Nachkriegszeit mit großer Wohnungsnot, den Zuzug von Flüchtlingen und später für die „Gastarbeiter“ aus Griechenland, Italien und der Türkei. Referentin Susanne Abeck beschäftigt sich auch mit der Frage, wie die Themenfülle in einem Gedenk- und Erinnerungsort der ehemaligen, knapp 85 Quadratmeter großen Kommandantur abgebildet werden kann.
Quelle: Stadt Bochum