Vom 16. März bis 14. April ist das Ausstellungsprojekt „1 qm Europa“ des „KünstlerBunts MultiColor“ im Kulturhistorischen Museum Haus Kemnade, An der Kemnade 10, zu sehen. Der „KünstlerBunt MultiColor“ aus Hattingen organisierte nunmehr zum zweiten Mal ein Ausstellungsprojekt, das sich mit Europa befasst. 2018 konnte das Projekt „Eureka Europa“, bei dem 15 Künstlerinnen und Künstlern Euro-Paletten gestalteten, in Hattingen und danach im EU-Parlament in Brüssel gezeigt werden.
Für das neue Projekt „1 qm Europa“ hat der „KünstlerBunt MultiColor“ aus Hattingen Künstlerinnen und Künstler aus der Region aufgefordert, sich mit dem Thema Europa auseinanderzusetzen. In der Umsetzung waren die Teilnehmenden frei, einzige Vorgabe war eine 1 x 1 Meter große Keilrahmenfläche. Insgesamt 27 Beiträge aus Bochum, Hattingen und Städten Region sind Bestandteil des Projekts. Es handelt sich dabei um Arbeiten in verschiedenen künstlerischen Techniken, mit denen die 1 qm große Leinwand gestaltet wurde. Geplant ist, dass die Ausstellung in einem zweiten Schritt im EU-Parlament in Straßburg gezeigt werden soll.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler sind: Brigitte Altenhof, Hagen Apel, Ulla Bebko, Manja Dessel, Monika Drobeck, Bernd Figgemeier, Petra Füth, Ina Grothues, Karin Hafermalz, Sabine Hey, Bärbel Kluge, Erika C. Koch, Ursula Lindner, Thomas Meinecke, Andrea Müller, Christiane Nicolai, Anna Pocher, Monika Schneiders, Resi Schnieber, Franziska Schretzmann, Ulla Steinwachs, Eugen Stoll, Stefanie Szukowski, Beate Uber-Lange, Elke Wallace, Heinz-Dieter Wallace, Käthe J.S. Wissmann.
Vom 17. März bis 26. Mai ist das Ausstellungsprojekt „COSMO-TYPO-IPS-DECODER“ des Kunstvereins Bochum mit Tina Dunkel zu sehen. Ausgehend von Fraßbildern des Borkenkäfers reflektiert Tina Dunkel in ihrer Ausstellung die menschliche Sicht auf Prozesse und Strukturen der Natur. Sie untersucht visuelle Analogien und beleuchtet kulturelle, ökologische sowie politische Zusammenhänge.
Im Zentrum der Betrachtung stehen die weit verbreiteten Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher. Der skriptural anmutende Charakter der Fraßbilder war ausschlaggebend für die auf Carl von Linné zurückgehende Nomenklatur der Tiere. Die Begrifflichkeit verweist auf positiv besetzte Kulturtechniken, während insbesondere diese Arten als Schädlinge wahrgenommen und für massive Schädigungen des Waldbestandes verantwortlich gemacht werden. Eine monokausal verkürzte Sicht auf das vermeintliche Naturphänomen blendet dabei tiefergreifende Zusammenhänge aus, so etwa den Einfluss einer auf Monokulturen ausgerichteten, ökonomisierten Forstwirtschaft oder die immer deutlicher sich abzeichnenden Effekte eines menschengemachten Klimawandels.
Der Titel „COSMO-TYPO-IPS-DECODER“ spielt auf die lateinische Fachbezeichnung des Käfers wie auch auf den grafisch-zeichenhaften Charakter der Fraßspuren an. Zwar sind diese Muster nicht im engeren Sinne einer Zeichentheorie zu entziffern, gleichwohl beinhalten sie Informationen über Art und Lebensweise der jeweiligen Tiere. In einer raumgreifenden, multimedialen Installation gibt die Ausstellung im Kunstverein Bochum erstmals einen Einblick in das prozessuale Langzeit-Projekt von Tina Dunkel.
Quelle: Stadt Bochum