Teil 3: Der Kriegsschauplatz
In unserer Ukraine-Serie geht es im dritten Teil um die Situation an der Front. Authentische Berichte bekommen wir in Düsseldorf.
In einem Café treffen wir Peter D. (Name geändert). Er ist Kriegsberichterstatter und bereits mehrere Male in der Ukraine gewesen. Seine Kamera ist „wie eine Mauer zwischen mir und dem Krieg“, sagt D. Teilweise ist sein Arbeitsumfeld gerade einmal 100 Meter hinter der Frontlinie. „In Gegenden wie Kiew oder Lwiw ist es vergleichsweise ungefährlich. Je weiter man jedoch in Richtung Charkiw oder Saporischja kommt, muss man immer mit Raketenangriffen und Gefechten in der direkten Umgebung rechnen.“
Die Aufgabe von D. ist die Dokumentation von Kriegsverbrechen. So sind Munitionsreste, Gefechtsstellungen und Ruinen im Fokus der Kamera und der Begleiter des Fotografen aus dem Rheinland. „Es geht um Reste von verbotener Munition wie Streubomben“, so Peter D. weiter.
Die Bilder des Fotografen einer großen internationalen Agentur gehen dabei um die Welt. „Wenn man so einen Auftrag annimmt, muss einem klar sein, was passieren kann“, so D. „Ich würde beispielsweise nicht mehr in einen Keller gehen, wenn der Fliegeralarm ertönt. Geht wirklich dort die Rakete runter, ist man im Keller eingeschlossen und man bekommt nach kurzer Zeit keine Luft mehr. Dann lieber kurz und schnell.“
Aber nicht nur in den Innenstädten ist es gefährlich: „Wir kamen auf dem Weg nach Charkiw um die Ecke und uns stand ein Panzer entgegen. Sein Rohr war direkt auf uns gerichtet.“ Ein Punkt, wo viele Menschen mit ihrem Leben abschließen, aber das Glück war D. an diesem Tag holt. „Es passierte nichts. Wir fuhren langsam näher und erst als wir an dem russischen Panzer vorbei waren, sahen wir, dass das gesamte Heck fehlte.“ Eine Rakete musste nur kurz zuvor in das Fahrzeug eingeschlagen sein. Glück für das Team rund um D. der die grauenvolle Szenerie mit der Kamera festhalten konnte. Das Wrack, die Munitionsreste und auch die toten Soldaten.
Eine Stadt steht zusammen: Bochum demonstriert Solidarität mit der Ukraine Deutsch-Ukrainische Initiative lädt zur Kundgebung.
Freitag, 23. Februar, 17 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus Bochum
Initiatoren: Blau Gelbes Kreuz Bochum und Turbota – Deutsch-Ukrainische Initiative
Support: AWO, Christuskirche, Grüne
Dieses ist ein Beitrag aus einer Arbeit des Studienprogramm Medien – PTH Sankt Georgen