Ein dramatischer Wohnungsbrand ereignete sich kurz vor 00:00 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Zwei Personen konnten sich nur noch durch einen Sprung aus dem zweiten Obergeschoss in ein Sprungpolster der Feuerwehr retten, vier weitere Personen retteten die Einsatzkräfte durch den Treppenraum. Insgesamt drei Personen wurden verletzt.
Um kurz vor Mitternacht am 17. Februar gingen gleich mehrere Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr ein, die einen Brand in einem Mehrfamilienhaus am Wallbaumweg in Bochum Langendreer meldeten. Nach Angaben der Anrufer sollten sich noch mehrere Personen im Gebäude befinden, aus dem schon die Flammen schlagen würden. Sofort machten sich zwei Löschzüge, ein Notarzt und zwei Rettungswagen sowie die Löscheinheiten Brandwacht und Querenburg der Freiwilligen Feuerwehr auf den Weg zum Einsatzort.
Als der Löschzug der nahegelegenen Hauptfeuer- und Rettungswache in Werne nur wenige Minuten später am Einsatzort eintraf, stellte sich den Einsatzkräften eine dramatische Lage dar: Aus mehreren Fenstern des zweiten Obergeschosses eines in zweiter Reihe stehenden Mehrfamilienhauses drang dichter schwarzer Brandrauch. In einem dieser Fenster standen die beiden Bewohner der brennenden Wohnung und riefen laut um Hilfe. Zudem machten sich zwei Personen in einem Dachfenster bemerkbar, die bereits von Brandrauch bedroht waren und denen der Fluchtweg durch den verrauchten Treppenraum versperrt war. Und auch zwei weitere Personen, davon eine in einem Rollstuhl, befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Wohnungen und warteten auf die Rettung durch die Feuerwehr. Bei der Erkundung der Rückseite des Gebäudes stellten die Einsatzkräfte fest, dass hier bereits Flammen aus der Brandwohnung schlugen und auf einen darüber liegenden Balkon überzugreifen drohten.
Da die beiden bedrohten Personen aus der Brandwohnung in akuter Lebensgefahr schwebten, stellten die Einsatzkräfte als erste Maßnahme ein sogenanntes Sprungpolster unter das Fenster. In dieses sprangen die beiden Personen auch nacheinander hinein und konnten so in Sicherheit gebracht werden. Beide wurden sofort vom Rettungsdienst erstversorgt und mit Brandverletzungen sowie Rauchvergiftungen in Krankenhäuser transportiert. Parallel gingen mehrere Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung sowie zur Brandbekämpfung in das Gebäude vor. Geschützt durch sogenannte Fluchthauben konnten zunächst die beiden Personen aus dem Dachgeschoss, im weiteren Verlauf auch die beiden anderen Personen aus dem Haus gerettet werden. Alle wurden durch einen Notarzt gesichtet und vom Rettungsdienst betreut, eine Person wurde mit Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung ebenfalls in ein Krankenhaus transportiert, die anderen blieben unverletzt.
Der Brand konnte durch einen Trupp unter Atemschutz nach rund 30 Minuten unter Kontrolle gebracht werden. Durch zwei Strahlrohre im Außenangriff verhinderten die Einsatzkräfte zudem ein Übergreifen der Flammen auf das darüberliegende Geschoss. Die Nachlösch- und Belüftungsmaßnahmen zogen sich noch bis 02:30 hin. Insgesamt waren über 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort.
Zur Brandursache und dem entstandenen Sachschaden hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, das Haus ist bis auf die Brandwohnung und die darüber und darunter liegenden Wohnungen weiter bewohnbar.
Quelle: Feuerwehr Bochum