VfL Bochum trauert seinen Torchancen und zwei verlorenen Punkten nach
Der VfL Bochum muss erneut in den Schlussminuten einen späten Nackenschlag hinnehmen. Zu Hause gab es gegen den Tabellennachbarn, dem FC Augsburg, ein 1:1 Unentschieden. Der VfL kann mit der Punkteteilung den Abstand auf den Relegationsplatz zwar wieder auf neun Punkte vergrößern, verpasste allerdings, den FC Augsburg in der Tabelle zu überholen. Ein bitteres Ergebnis für den VfL, der trotz Chancenplus wieder spät bestraft wurde.
Die Hausherren starten schwungvoll und zweikampfstark in die 1. Halbzeit. Osterhage verpasst in der 8. Minute nach einem starken Solo die Führung nur knapp. Es entwickelt sich ein Spiel auf Augenhöhe, welches aber arm an Highlights war. Antwi-Adjei’s Kopfball in der 16. Minute war eine davon und in der 33. Minute auf jeden Fall das sehenswerte 1:0 für Bochum per Fallrückzieher durch Broschinski.
Und der FCA? In der 36. Minute gab es eine gefährliche Szene vor dem Bochumer Tor, allerdings abseits. Trotz gab Augsburg, die in dieser Saison schon mehrere Rückstände siegreich überstanden, nicht auf. Aber die Bochumer Abwehr hielt, so ging es mit der verdienten VfL- Führung in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit setzte sich das Spiel zunächst nahtlos fort. Bochum drückte, aber Augsburg hielt dagegen und in der 49. Minute und 52. Minute wackelte die Bochumer Abwehr gewaltig. Auf der Gegenseite wurden die Angriffe des VfL nicht konsequent zu Ende gespielt. So blieb es ein enges Spiel, bei dem sich die Bochumer Abwehrspieler wie Bernardo und Ordest in jeden Ball warfen. In der 61. Minute gab der FCA ein weiteres Lebenszeichen von sich und die VfL- Fans merkten, dass ihre Mannschaft schwankte und feuerten lautstark an. Doch die Zweikampfstärke, die Bochum in der ersten Hälfte ausgezeichnet hatte, ging verloren und Vfl-Trainer Letsch reagierte mit einem Doppelwechsel. Der Dauerläufer Anti-Adweji und der heute glücklos agierende Stöger verließen den Platz, Schlotterbeck und Kwarteng kamen neu ins Spiel. Auch FCA-Trainer Thorup reagierte und brachte zwischen der 60. und 68. Minute drei neue Spieler (Michel, Engels und Pep Biel).
Die Schlussviertelstunde begann mit zwei Großchancen: Einer „Tausendprozentigen“ für den VfL durch Kwarteng und eine vergebene Konterchance durch Bero. In der 79. Minute verzog Bero nur knapp. Langsam wurde der Chancenwucher auffällig. Letsch brachte mit Wittek einen Abwehrspieler für Torschützten Broschinski, Thorup wechselte Maier und Engels ein. Der FCA drückte den VfL hinter rein und hatte in der 85. Minute Glück, dass der Pfosten den Ausgleich durch den eingewechselten Maier verhinderte. Es begann das große Zittern bei den VfL -Fans unter den 24.500 Zuschauern.
Und wieder fiel in den Schlussminuten der Ausgleich. Dieses Mal durch einen per Video Assist gegen Bochum gegebenen Handelfmeter gegen Ordets. Demirovic verwandelte in der 92. Minute klar, Riemann hatte die andere Ecke gewählt.
(c) Sebastian Sendlak / BOND
Dann war Schluss und der „Unentschieden“ – König VfL Bochum verlor erneut zwei Punkte kurz vor Spielschluss und verpasste es, Augsburg in der Tabelle zu überholen. Der Abstand auf den Relegationsplatz ist mit 21 Punkten wieder auf neun Punkten vor dem FC Köln gestiegen (12 Punkte).
Die Bochumer müssen sich allerdings die Kritik gefallen lassen, zu viele Chancen liegen zu lassen und dass sie sich in den letzten 20-30 Minuten zu weit nach hinten haben reindrücken lassen. Der Ausgleich für die Augsburger lag da bereits in der Luft, zumal der FCA da bereits einen Pfostenschuss zu verzeichnen hatten. Wieder einmal fehlten dem VfL nur wenige Minuten zum Sieg, den die Mannschaft von Trainer Letsch zu Beginn der Schlussviertelstunde hätte klarmachen können.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich der VfL – Coach sehr selbstkritisch: „Ich nehme die nicht geholten drei Punkte heute auf meine Kappe. Wir haben zu defensiv agiert und damit Augsburg eingeladen.“ Im Gespräch mit den Medien führte er weiter aus, dass es besser gewesen wäre, das eigene Spiel zu forcieren (wie in der ersten Halbzeit), als sicch zu sehr auf das Spiel des Gegners zu fokussieren (wie in der zweiten Halbzeit). Trotzdem geht der Blick von Thomas Letsch nach vorne: „Wir werden es auch dem nächsten Gegner im Ruhrstadion schwer machen, auch wenn er Bayern München heisst.“
Vorher muss der VfL Bochum allerdings noch zum Auswärtsspiel nach Frankfurt (10. Februar), parallel muss der FC Augsburg zu Hause gegen RB Leipzig antreten.