Die Bochumer Stadtbücherei präsentiert in Kooperation mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft „cicuit“ einen Vortrag mit Maren und Horst Westermann. Am Freitag, 12. Januar, berichtet das Ehepaar um 19.30 Uhr in der Bochumer Zentralbücherei im Bildungs- und Verwaltungszentrum, Gustav-Heinemann-Platz 2–6, über das SS-Massaker am 12. August 1944 im italienischen Dorf Sant‘Anna di Stazzema (nahe der Stadt Lucca) und das Versöhnungsprojekt der Friedensorge. Der Eintritt an der Abendkasse kostet sechs, ermäßigt vier Euro. Die Hälfte davon geht als Spende an den Verein „Associazione Amici dell‘Organo della Pace – Freunde der Friedensorgel“.
Mitte 2007 fand die Einweihung der neuen Kirchenorgel von Sant‘Anna di Stazzema in der Toskana statt. Ihr Bau wurde ermöglicht durch den Erlös von 67 Benefizkonzerten, die die von den Essener Musikern Maren und Horst Westermann 2002 gegründete Initiative „Eine Orgel für Sant‘Anna di Stazzema“ in Deutschland und Italien veranstaltet hatte. Die alte Orgel war beim SS-Massaker am 12. August 1944, zerstört worden. Dabei fanden 560 Frauen, Kinder und Alte des kleinen toskanischen Dorfes den Tod.
In ihrem Vortrag rekapitulieren Maren und Horst Westermann den geschichtlichen Hintergrund. Sie erzählen von ihrem ersten Besuch in Sant‘Anna 1998, bei dem sie den damaligen Leiter und Gründer des Museums, Enio Mancini, kennenlernten. Er hatte das Massaker als Siebenjähriger überlebt. Gemeinsam hatten sie die Idee zur Gründung der Initiative, um durch die Universalsprache der Musik ein Zeichen für Frieden und Versöhnung zu setzen. Darüber hinaus berichtet das Ehepaar, wie diese Initiative zahlreiche bedeutende Komponisten inspirierte sowie die Bundespräsidenten Johannes Rau, Horst Köhler und Joachim Gauck begeisterte. Für ihr Engagement erhielten Maren und Horst Westermann das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Quelle: Stadt Bochum