Der BWK (Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau) Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. hat am 26. Oktober 2023 den Landeskongress mit anschließender Mitgliederversammlung im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum erfolgreich ausgerichtet. Der diesjährige Kongress, mit über 100 Teilnehmenden, stand unter dem Thema: Energiewende hat viele Facetten – Konzepte, Kritik und Lösungen.
Nachdem der Vorsitzende des Landesverbandes, Prof. Dr-Ing. habil. Bert Bosseler mit der Bürgermeisterin Züleyha Demir die Veranstaltung eröffnete, führte Michael Geßner, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, aus, wie die Ziele der Energiepolitik des Landes im Kontext mit Bundeszielen und -vorgaben in Einklang zu bekommen sind.
Im weiteren Verlauf des Tages widmeten sich Fachleute mit vielfältigen Aspekten dem Kongressthema.
Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW e.V. berichtete über den aktuellen Stand der Energiewende in unserem Bundesland und brachte dabei eine aktuelle Zusammenfassung der Energieträger Windenergie, Solarenergie, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie.
Dipl.-Ing. (FH) Carsten Stiens berichtete praxisnah von den Erfahrungen der Amprion GmbH in Dortmund bei der Genehmigung von überregionalen Stromkabeln am Beispiel des Vorhaben A Nord und zeigte die einzelnen Genehmigungsphasen auf. Mit A-Nord werden mit über 305 km Länge Windstrom aus dem Norden Niedersachsens nach Nordrhein-Westfalen gebracht und dabei eine Übertragungsleistung von zwei Gigawatt erzielt.
Dipl.-Ing. agr., Priv.-Doz. Dr. Johannes Botschek, Botschek Bodenkunde, Bonn legte den Fokus auf den Bodenschutz bei Arbeiten zur Erdkabelverlegung und bereicherte aus der Perspektive Schutzgut Boden die Veranstaltung. Viele Bilder aus der tagtäglichen Arbeit bereicherten diesen Vortrag.
Weitere kritische Aspekte brachte Dr. Werner Neumann, der Sprecher des Arbeitskreises Energie im wissenschaftlichen Beirat des BUND e.V. mit in die Diskussion, bei der Frage, ob der Netzausbau nicht überdimensioniert ist und ob die Energiewende nicht auch anders geht.
Neben der Windenergie und der Solarkraft, sollten aber auch Aspekte wie Wasserstoff als Transportmedium für Energie, bei einem zukünftig dezentralerem Produktionsnetz von Energie, die Dipl.-Ing. Tim Schnauber von der Open Grid Europe GmbH, Essen beisteuerte, oder die Verwertung von Kompostprodukten hinsichtlich Klima- und Ressourcenschutz betrachtet werden. Zu letzterem referierte als Vertreter des Verbandes der Humus- und Erdenwirtschaft e.V., der Geschäftsführer Dipl.-Ing. agr. Michael Schneider. Der Potenziale der CO2-Bindung im Biogut und Kompost aufzeigte, aber auch Aspekte wie Biogas aufgriff.
Im Rahmen der Veranstaltung fand auch wieder die feierliche Verleihung des BWK NRW Umweltpreis 2023 statt. Der mit 1000 Euro dotierte Preis ging dieses Jahr an die Paten der Nacht e.V., die der Lichtverschmutzung, als Teil des Umweltschutzes, den Kampf angesagt haben und durch Aufklärungsarbeit so zu einer für die Umwelt dunklere Umgebung beitragen möchten. Wie die Teilnehmer hierbei lernten, ist die Bekämpfung der Lichtverschmutzung neben einer dunkleren Umwelt für Insekten u.a. gleichzeitig auch Energieeinsparung, die bei der Substitution der traditionellen Energieträger hilft.
Quelle: Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau – Landesverband NRW e.V.