Im vergangenen Jahr hat das Tiefbauamt der Stadt Bochum eine sondierende Befischung am Regenrückhaltebecken an der Josef-Haumann-Straße durchführen lassen, um festzustellen, welche Fische dort leben. In dem teichähnlichen Becken wurden neben Karpfen, Rotaugen und Flussbarschen auch zwei nicht-einheimische Fischarten, die dem heimischen Ökosystem schaden, gefunden.
Aus diesem Grund wird Ende März das Regenrückhaltebecken in Wattenscheid in Abstimmung mit der Bezirksregierung Arnsberg sowie dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW vollständig trockengelegt und alle Fische entnommen. Diese aufwendigen Arbeiten sind zwingend notwendig, um keinen Fisch zu übersehen. Die nicht-einheimischen Fischarten werden separiert und die heimischen Fische in Ersatzgewässer umgesiedelt. Sie können nach anschließender Reinigung des Beckens nicht sofort zurück, da es ja nach Wetterlage lang dauern kann, bis sich das Becken durch Regenzuläufe wieder mit ausreichend Wasser gefüllt hat.
Der ursprünglich aus Ostasien stammende Blaubandbärbling, der vor Ort gefunden wurde, breitet sich in deutschen Gewässern stark aus. Er verdrängt heimische Fischarten, indem er ihnen die Nahrung stiehlt und macht dabei auch nicht vor Pflanzen halt, die eine essentielle Funktion für das Ökosystem haben: Sie reinigen das Wasser und versorgen es mit Sauerstoff. Die aus Nordamerika stammende und als Aquarienfisch beliebte Dickkopfelritze ist eine sehr seltene, invasive Fischart, die im Ruhrgebiet bisher noch nicht dokumentiert wurde. Sie steckt heimische Fische mit der für sie tödlichen Rotmaulkrankheit an. Aus den genannten Gründen ist es wichtig, die Verbreitung beider Fischarten in andere Gewässer verhindert werden.
Quelle: Stadt Bochum