Weg von den großen Bühnen und zurück auf die Straße. Das haben Saltatio Mortis am Donnerstagabend gemacht. Mit einer großen Menschenmasse haben die Musiker jedoch nicht gerechnet.
„Wir haben vor drei Wochen die Idee gehabt, dass wir zurück zu den Wurzeln gehen können“, sagt Alea, der Bescheidene, seines Zeichens Frontman der Mittelalter-Punk-Band Saltatio Mortis. Dafür haben die Spielmänner genau eine Probe gehabt. Nun haben sie das erste von fünf Straßenkonzerten auf dem Bochumer Dr.-Ruer-Platz gespielt. „Früher haben wir irgendwo in der Innenstadt unsere Dudelsäcke gestimmt und gespielt“, erinnert sich der Sänger an die Anfänge. Jetzt, 23 Jahre später, füllen sie große Hallen. Nun wollten sie wissen, ob es auch in der Fußgängerzone noch klappt.
150 Menschen waren beim Straßenkonzert von Saltatio Mortis dabei
Laut Polizei sind schätzungsweise 150 Menschen in die Innenstadt gekommen, um die Band mit Basis in Karlsruhe und im Sendener Studio zu sehen. Entsprechend hat es schon beim Stimmen der Instrumente den ersten Applaus gegeben. „Schön, dass ihr alle da seid und das bei dem scheiß Wetter“, begrüßt Alea die Fans. Der Regen soll den Musikern während der 20 Minuten zu schaffen machen. Trotzdem ist den Musikern die Spielfreude ins Gesicht geschrieben. Das Publikum singt jeden Song mit. Wie es auch bei Straßenmusikern üblich ist, geht auch hier mehrmals die Schale rum, denn das Konzert ist kostenfrei gewesen.
Nach dem Konzert nehmen sie sich noch Zeit für Fotowünsche und Autogramme der Fans. Bodenständig wirken die Musiker und erfüllen jeden Wunsch geduldig. Warum sie ausgerechnet nach Bochum gekommen sind? „Wir haben hier im Ruhrgebiet viele Fans und immer gute Konzerte“, sagt Luzi das L nach dem Minigig. „Mit so vielen Leuten haben wir nicht gerechnet“, sind sich Luzi und Alea einig. Auch wenn die Minitour lediglich sechs Konzerte beinhaltet, so haben sie dennoch richtig Spaß dabei. Daher ist die Energie und Spielfreude direkt auf die Zuschauer übergesprungen.
Im November spielen Saltatio Mortis im Bochumer Ruhrcongress
„Irgendwie war es ein abgefahrenes Gefühl“, meint Alea nach dem Konzert, auch wenn es ein großer Unterschied zu früher sei. „Aber wir können es immer noch machen und haben es noch drauf“, fällt das Urteil von dem Frontman aus. Er freue sich, dass man auch ohne Bühne noch die Menschen begeistern könne. Ob er mit der Menge an Menschen gerechnet hat? „Nicht bei dem Wetter. Ich hab zwar gedacht, da kommen ein paar, aber nicht so viele.“ Entsprechend seien sie froh, dass die Zeit für den kleinen Abstecher da ist.
Auch Luzi verbindet mit Bochum den Ruhrcongress und die Konzerte. Zuletzt waren sie im Dezember 2022 hier. „Im November sind wir wieder hier und setzen noch einen drauf“, so der Musiker. Zwar ohne neues Album, aber mit vielen neuen Songs. Natürlich werden auch die Älteren am 25. November 2023 gespielt.
(c) Jenny Musall / Sebastian Sendlak