Pocket Parks sind kleine grüne Oasen mitten in der Stadt, Orte zum Entspannen und Innehalten im Schatten von Bäumen und Sträuchern. Außerdem haben Pocket Parks einen positiven Einfluss auf das Mikroklima in Stadtteilen und sind eine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Auch in Bochum werden an mehreren Stellen Pocket Parks angelegt – den dritten hat Philipp Heidt, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes nun Am Eschenbruch eröffnet.
„Mit den Pocket Parks bringen wir ein Stück Grün direkt in Wohnviertel, bei denen sich nicht in direkter Nähe große Parkanlagen befinden“, so Heidt. „Das bietet insbesondere Menschen, die keinen eigenen Garten oder Balkon haben, die Möglichkeit, vor der Haustür im Schatten von Bäumen oder auf der Wiese zu entspannen.“
Rund 50.000 Euro investierte die Stadt in das rund 240 Quadratmeter große Areal. Heimische Straucharten und Staudenarten wie der Frauenmantel, Anemone und Sonnenhut wurden gepflanzt. Darüber ist ein Hochbeet, das mit Kräutern bepflanzt wurde, angelegt. Ein Insektenhotel sowie Nistkasten ist ebenfalls hinzugekommen. Ein Großteil der erhaltenswürdigen Sträucher wurde im Bestand belassen und teilweise ergänzt. Neue Sitzmöglichkeiten aus Tischen und Bänken werden durch Felsquader ergänzt und unterstreichen den Wunsch der Anwohner nach vernünftigen Sitzmöbeln.
Am Eschenbruch pflanzte die Stadt bereits im März gemeinsam mit einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb sowie den dortigen Anwohnerinnen und Anwohnern die ersten Stauden. Vor allem die Menschen aus der Nachbarschaft wirkten bei der Entwicklung des Parks mit, indem sie im Vorfeld ihre Wünsche für den geplanten Pocket Park äußerten. Christoph Hebmüller, Leiter des Projekts der Bochum Strategie, berichtet, dass die Wünsche und Anregungen der Anwohnerinnen und Anwohner bei der Planung halfen und natürlich auch in die Umsetzung miteingeflossen sind. „So haben wir zum Beispiel auf dem Areal feste Picknickmöbel installiert, die von allen in der Nachbarschaft genutzt werden können.“
Knapp vier Monate dauerten die Bauarbeiten inklusive der Herstellung einer nutzungsfähigen Rasenfläche.
Pocket Parks sind ein Projekt der Bochum Strategie. Das Ziel ist es, mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen möglichst in jedem Bezirk Flächen ausfindig zu machen, die in Pocket Parks umgewandelt werden können. Voraussetzungen sind die Umsetzbarkeit des Vorhabens und das Interesse der Anwohnerinnen und Anwohner an einem Pocket Park in der Nachbarschaft. Entstehen können Pocket Parks im Grunde fast überall. So sind Brachflächen, Baulücken oder auch bislang versiegelte Bereiche interessant, um sie nach und nach in Grünanlagen umzuwandeln. In ihrer Gestaltung können die Parks genauso vielfältig sein und unterschiedliche Möglichkeiten der Erholung bieten.
Durch eine pflanzenreiche Umgebung wird außerdem neuer Lebensraum für Insekten und Vögel geschaffen. „Daher denkt die Stadt Bochum Grünflächen bei der Stadtentwicklung konsequent mit“, berichtet Hebmüller. Pocket Parks spielen dabei besonders deswegen eine Rolle, weil sie zugleich mit Bäumen, Sträuchern und heimischen Blühpflanzen auch einen Kontrast zur umliegenden Bebauung bilden und die Natur sich positiv auf den Menschen auswirkt.
Damit alle Bochumerinnen und Bochumer von dem neuen Projekt profitieren können, wird das städtische Umwelt- und Grünflächenamt in jedem der sechs Bezirke geeignete und ungenutzte Flächen suchen, um sie in Pocket Parks umzuwandeln. Sobald es losgeht, wird dies entsprechend kommuniziert. „So kann jede und jeder Einfluss auf die Entwicklung in der Nachbarschaft nehmen und sie im besten Fall mitgestalten“, erzählt Hebmüller.
Weitere Pocket Parks gibt es bereits am Freigrafendamm und an der Riemker Straße. Für jeden Bezirk einen im Rahmen der Bochum Strategie bis Ende 2026.
Bild und Quelle: Stadt Bochum