In den 1970er Jahren entstand das Sportzentrum Wiemelhausen. Flankiert vom Neuen Gymnasium Bochum und der Hans-Böckler-Realschule genügte aber der 1500 Quadratmeter große Komplex schon lange nicht mehr den Ansprüchen an einen modernen pädagogischen Betrieb. Die Stadt hat nun das Sportzentrum umfassend modernisiert, saniert und unter Nachhaltigkeitsaspekten umgestaltet.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat am Freitag, 26. Mai, das sanierte Sportzentrum mit Vertreterinnen und Vertretern der Schulen, Schülerinnen und Schülern sowie Elternvertreter eingeweiht. „Das neue Sportzentrum ist kernsaniert, modernisiert, energetisch aufgewertet, hat ein begrüntes Dach, eine Photovoltaik-Anlage und eine moderne Lüftungstechnik – beste Voraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler und die Vereine, Sport zu treiben“, so der OB.
Das Sportzentrum umfasst eine Dreifeld-Sporthalle mit mobilen Trennwänden, ein beheiztes 16-Meter-Lehrschwimmbecken mit Hubboden sowie eine Gymnastikhalle inklusive der dazugehörigen Umkleide-, Dusch- und Sanitärbereiche. Der Gebäudekomplex wird den angrenzenden Schulen „Neues Gymnasium Bochum“ und „Hans-Böckler Realschule“ sowie den örtlichen Sportvereinen modernisiert zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Alle Sportbereiche und ein zusätzlicher Umkleide-, Dusch- und Sanitärbereich für den Sportplatz stehen den Nutzerinnen und Nutzern gleichzeitig für eine Vollbelegung zur Verfügung.
Insgesamt 5 Jahre wurde das Sportzentrum umgebaut. 56 Gewerke waren am Start, zehn Sachverständige waren beteiligt, ein Generalplaner übernahm die Planung inklusive sämtlicher Fachplanungen wie Statik und Brandschutz.
Das Gebäude besteht aus drei Bauteilen: Schwimmbad und Umkleiden, Gymnastikhalle / Technik/Sporthalle. Um den Ansprüchen eines modernen pädagogischen Betriebs gerecht zu werden und die Kernsubstanz gleichzeitig unter Nachhaltigkeitsaspekten zu erhalten, wurde eine neue Raumstruktur geschaffen. Ein großzügiger Eingangs- und Empfangsbereich auf der oberen Schulhofebene dient als Orientierungs- und Verteilerzentrum. Er bietet wartenden Klassen Witterungsschutz. Von hier aus sind alle drei Sportstätten wahrnehmbar und erreichbar. Zukünftig wird jede Sportstätte über eigene Umkleide- und Sanitärbereiche verfügen. Eine moderne Lüftungsanlage stellt eine energieeffiziente Versorgung sämtlicher Bereiche sicher. Die Umkleiden und Nassbereiche wurden vollständig nach modernen Standards eingerichtet. Die Sportgeräteausstattung wurde erneuert und auf die aktuellen Lehrpläne ausgerichtet. Photovoltaik und Fernwärmeanschluss stellen eine nachhaltige Energieversorgung sicher. Die Wärme- und Schwimmbadtechnik verfügen über eine moderne und effiziente Steuerungstechnik, das Gebäude wurde mit einer elektronischen Schließanlage ausgerüstet.
Die Erneuerung kommt auch an der neuen Fassade zum Ausdruck: Ein großformatiges Mosaik aus Holzwerkstoffplatten in verschiedenen Grüntönen schafft einen interessanten Kontrapunkt zu den Schulgebäuden der Nachbarschaft. Die Dächer der Turnhalle und Schwimmhalle wurden als Gründächer mit ca. 1.160 qm und 380 qm, insgesamt ca. 1.540 qm ausgeführt.
Die fast sechsjährige Projektlaufzeit war dem sehr aufwändigen Planungs- und Sanierungsprozess geschuldet. So gingen den Bauarbeiten sehr aufwändige Sicherungsmaßnahmen des Untergrunds voraus, weil sich das Objekt bekanntermaßen in einem ehemaligen Steinkohle-Abbaugebiet befindet, in dem die Flöze sehr oberflächennah verliefen. Eine weitere Herausforderung stellte die Altbausubstanz dar. Die Entkernung und Schadstoffsanierung umfasste ein gutes Jahr, wobei die fehlende Dokumentation des Bestandes den Schadstoffsanierern immer wieder unerwartete Konstruktionen und versteckte Schadstoffe bescherte. Die Bauplanung musste dann immer wieder an die neuen Erkenntnisse aus dem entkernten Gebäude angepasst werden, u. a. was die Höhen in den Geschossen angeht. Die Dachträger der Sporthalle mussten erneuert werden. Die Sporthalle erhielt ein modernes Holz-Dachtragwerk. Auch die Stützen- und Dachkonstruktion konnte nicht erhalten werden.
Die Maßnahme wird zu 90 Prozent über das Konjunkturpaket IV realisiert und finanziert.
Die Projektkosten belaufen sich auf insgesamt rund 20 Millionen Euro.
Quelle und Bild: Stadt Bochum