Plakatkampagne am 6. Mai widmet sich Catcalling. Projekt soll zur Wanderausstellung werden.
Catcalling – das sind laut der Definition des Duden zudringliche, anzügliche Ansprachen, sexualisierte Kommentare oder Pfiffe gegenüber Fremden. Vor allem ist diese Art der Belästigung aber ein Problem, dem viele Menschen im Alltag immer wieder begegnen. Die Initiative „catcallfreie Zone“ will darauf aufmerksam machen und aufklären. Dafür wird mit finanzieller Unterstützung des Stadtteilfonds Innenstadt am 6. Mai ab 12 Uhr eine Vernissage in der KoFabrik ins Leben gerufen. Die an diesem Tag ausgestellten Plakate sollen anschließend zur Wanderausstellung werden – Partner werden noch gesucht.
Im Rahmen der Stadterneuerung in der Bochumer City hat das Amt für Stadtplanung und Wohnen der Stadt Bochum dank Städtebauförderungsmittel des Landes NRW im vergangenen Jahr eine neue Fördermöglichkeit eingerichtet: den Stadtteilfonds Bochum Innenstadt. Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement, das Zusammenleben und die Identifikation mit dem Quartier zu fördern. Betreut von Bochum Marketing können Ideen umgesetzt werden, wie jetzt von der Initiative „catcallfreie Zone“, deren Aktion mit 4.200 Euro unterstützt wird.
Sieben Plakate
Die Initiative entstand im Rahmen eines Uniprojektes bereits im Jahr 2021. „Wir waren davon überzeugt, dass dieses Thema auch darüber hinaus Perspektiven hat und nicht im Sande verlaufen soll“, sagt Lisa Wallbaum, eine der Initiatorinnen. Mittlerweile besteht die Gruppe aus sieben Frauen, die sich gegen jegliche Form der Belästigung im öffentlichen Raum einsetzen. Um das Thema noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen und dafür zu sensibilisieren, wurde eine Kampagne mit sieben Plakaten entwickelt, die in der Vernissage am 6. Mai erstmals präsentiert werden.
Vernissage in der KoFabrik
Einlass in der Quartiershalle der KoFabrik in der Stühmeyerstraße 33 ist ab 12 Uhr. Eine Stunde später findet die offizielle Eröffnung durch Bürgermeisterin Gaby Schäfer, die Initiative „catcallfreie Zone“ und Chris Dohle, dem Fotografen der Kampagne, statt. Ab 15 Uhr ist eine Podiumsdiskussion geplant, ab 18 Uhr übernimmt eine DJane das Programm und den musikalischen Ausklang des Abends.
Weitere Partner gesucht
Die Plakate sind zunächst nur am 6. Mai zu sehen. Nach der Vernissage soll das Projekt zur Wanderausstellung werden, vor allem im Bermuda3Eck und in der Innenstadt. Dafür werden noch mehrere Ausstellungsorte gesucht, ob in der Gastronomie, in Clubs, bei Dienstleistern oder im Einzelhandel. Interessenten können sich per E-Mail melden, unter: kontakt@catcallfreiezone.de.
Stadtteilfonds Innenstadt
Wie die „catcallfreie Zone“ kann jeder seine Idee umsetzen. Der Stadtteilfonds soll vor allem Privatleute ansprechen. Deswegen ist die finanzielle Unterstützung groß, Projekte werden zu 100 Prozent gefördert, mit bis zu 5.000 Euro. Die Mittel werden vom Bund, vom Land NRW und von der Stadt Bochum für die Stadterneuerung im Rahmen des Projektes „Bochum 2030 – Mission Innenstadt“ zur Verfügung gestellt. Den Ideen für den Stadtteilfonds sind kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass geförderte Projekte das Leben in der Innenstadt verbessern, die Anwohnerschaft profitiert und damit den Zielen der Stadterneuerung entsprochen wird.
Niedrige Hürden
Die Hürden zum Mitmachen sind niedrig gehalten: Fast jeder kann einen Antrag stellen – ob allein oder als Gruppe, ob Anwohner, Initiative, Verein oder Einrichtung. Wer eine Idee hat oder sich für das Quartier engagieren will, kann sich direkt an Bochum Marketing wenden. Die Stadtvermarkter helfen bei der Ausgestaltung und Antragsstellung. Über die Bewilligung der Anträge entscheidet dann ein Gremium, das mindestens zweimal jährlich tagt. Nach der Bewilligung des Förderbescheids kann die Umsetzung starten.