Baustellen im Stadtgebiet sind für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ärgernis. Erst recht, wenn an ihnen zum Beispiel gerade scheinbar nicht gearbeitet wird oder die Umleitung schlecht ausgeschildert ist. Für mehr Geschwindigkeit, bessere Abstimmung und transparente Kommunikation bei den Bauvorhaben der Stadt und ihrer Gesellschaften soll ab sofort ein neues Projekt der Bochum Strategie sorgen: „Baustellenmanagement – Alles aus einer Hand“.
Ziel ist es, Baustellen in Bochum effizient abzuwickeln und nachvollziehbar zu erklären, was der Sinn der jeweiligen Maßnahme ist und wie die Arbeiten ablaufen. So will die Stadt in den Blick rücken, was häufig im Ärger über eine Baustelle in Vergessenheit gerät: Baustellen sind eben nicht nur eine Belastung, sondern auch sichtbares Zeichen für eine moderne Stadtentwicklung und eine Investition in die Zukunft. Egal, ob Verkehrsinfrastruktur, Wohnungsbau oder Kanalarbeiten: Baustellen dienen der Verbesserung und Verschönerung der Stadt. Und es gibt eine ganze Menge von ihnen: Allein die Stadt Bochum, die BOGESTRA und die Stadtwerke bringen es jährlich zusammen auf fast 1.500 kleinere und größere Baustellen.
„Es bewegt sich viel in Bochum und entsprechend wird auch viel gebaut. Das ist mittel- und langfristig gut für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger. Kurzfristig stellen Baustellen aber oft erstmal Beeinträchtigungen für viele Menschen dar. Mit dem zentralen Baustellenmanagement wollen wir künftig noch besser erklären, was gemacht wird, wie es gemacht wird und wofür es gut ist. Und wir möchten die Arbeiten so erträglich und vor allem so kurz wie möglich gestalten. Deshalb wollen wir Baustellen noch sorgfältiger planen, untereinander besser koordinieren und klar über das informieren, was vor Ort passiert“, erläutert Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die neue Aufstellung im Baustellenmanagement.
„Die Stadtwerke Bochum versorgen die Bochumer Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr zuverlässig mit Energie und Wasser. Um unsere Netze instandzuhalten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Baumaßnahmen unvermeidbar“, meint Holger Rost, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum Netz GmbH. „Wir freuen uns daher auf eine noch engere Zusammenarbeit innerhalb des Stadtkonzerns zum Thema Baustellen.“
„Positive Erfahrungen mit ersten Schritten in Richtung transparenter Baustellenbegleitung macht die BOGESTRA im Rahmen von Neubaumaßnahmen zur Förderung der Mobilitätswende bereits seit einiger Zeit. Umso mehr freuen wir uns, nun gemeinsam das Baustellenmanagement in Bochum im Sinne der Bürgerinnen und Bürger weiter ausbauen zu können“, ergänzt Jörg Filter, Vorstandsmitglied der BOGESTRA.
In Zukunft werden einheitliche Beschilderungen und Anschreiben für Klarheit sorgen, Baustellenbanner mit verschiedenen Motiven sollen nicht nur informieren, sondern auch für eine optische Aufwertung der Baustellen sorgen. In Fußgängerzonen und Bereichen mit Geschäftsbereichen sollen blaue Teppiche genutzt werden, um die Ladenlokale sauberen Fußes zu erreichen und die Wege in der Baustelle angenehm hervorzuheben. Darüber hinaus können sich die Bochumerinnen und Bochumer über laufende Bauprojekte auf der neu gestalteten Seite bochum.de/baustellen informieren.
Zur einfachen Abwicklung von Baustellen und Sondernutzungen „aus einer Hand“ hat die Stadt die Software VIA BAUSTELLE beschafft, die die digitale Erteilung von Sperrgenehmigungen ermöglicht. Ergänzend dazu dient eine zweite Software zur Koordinierung und grafischen Darstellung aller Baustellen. Gleichzeitig wurden die Strukturen innerhalb der Verwaltung und der beteiligten Tochtergesellschaften der Stadt Bochum neu gestaltet, um eine stärkere Verzahnung aller Beteiligten sowie eine höhere Verbindlichkeit im Rahmen des Vorhabens zu erreichen. Will heißen, im Baustellenmanagement der Stadt Bochum weiß die rechte Hand in Zukunft immer, was die linke tut. So können Baustellen noch besser koordiniert werden, was wiederum für mehr Zufriedenheit bei allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie auch bei den Bürgerinnen und Bürgern sorgt.
Neben der verstärkten Nutzung von digitalen und grafischen Werkzeugen sowie einer effektiven Steuerungsstruktur schließt das Projekt „Baustellenmanagement – Alles aus einer Hand“ auch die Kontrolle von Baumaßnahmen Dritter mit ein. Sie werden vom Anrollen des ersten Baggers bis zum fachgerechten Schließen der Oberfläche von der Stadt Bochum überprüft.
Ebenfalls mit im Boot ist Bochum Marketing. Die stadteigene Tochtergesellschaft sorgt für Transparenz in die Bevölkerung und vermittelt den Bürgerinnen und Bürgern ein positives Image der „Baustellen für die Zukunft“ in ihrer Stadt. Bei Baumaßnahmen mit herausragender Bedeutung, wie etwa auf dem Husemannplatz, wird Bochum Marketing die Flächen mit besonderen Aktionen für die Öffentlichkeit – zum Beispiel Werbeaktionen mit den anliegenden Gewerbebetrieben oder anderen Events – bespielen und Bauzäune für informativ-kreative Aktionen nutzen.