200 ÖPNV-Tickets für obdachlose Menschen: Mit Bus und Bahn durch die Adventszeit – Bodo e.V. nimmt Ticket-Spende entgegen
Mobil sein – aber ohne Geld? Mobilität spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle, denn die meisten Menschen bewegen sich täglich zwischen verschiedenen Orten hin und her. Das wirft sowohl die Frage nach der Klimaverträglichkeit, als auch die Frage „Können sich überhaupt alle Menschen diese Mobilität leisten?“ auf. Viele können es nicht. Ein wichtiges Zeichen hat heute, 1. Dezember, die Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit der Stadt Bochum gesetzt: Sie hat 200 Tagestickets für Fahrten mit Bus und Bahn auf dem Bochumer Stadtgebiet an den Bodo e.V. übergeben. Die Tickets werden an Wohnungslose und an Menschen verteilt, die bei Bodo e.V. Unterstützung suchen.
Die Fortbewegung mit verschiedenen Transportmitteln hat sowohl eine ökologische und zugleich soziale Dimension. Dies spielt auch in der gesamtstädtischen Nachhaltigkeitsstrategie eine zentrale Rolle, die aktuell von der Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit erarbeitet wird. So entstand die Idee zur Ticket-Kooperation mit Bodo e.V., um Menschen mit geringen oder ohne eigenes Einkommen in Bochum die Fortbewegung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. An den kalten Wintertagen können sie z.B. genutzt werden, um den Weg zu einer Notschlafstelle wie dem Fliednerhaus zurückzulegen.
Das Konzept der Schlafstelle wurde jüngst überarbeitet, um den Bedürfnissen der Obdach- und Wohnungslosen in Bochum besser gerecht zu werden. Aufnahmegespräche finden nun direkt vor Ort statt, sodass der Umweg über die Henriettenstraße für einen Übernachtungsschein entfällt. Neben professionellen Beratungsangeboten am Tag gibt es nun auch feste Unterbringungsplätze, die denjenigen eine Perspektive bieten sollen, die bisher schon regelmäßig jeden Abend ins Fliednerhaus gekommen sind.
Dieses und weitere Angebote für Wohnungslose sind auch im sogenannten Kältekonzept der Stadt Bochum zu finden. So gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit eines Tagesaufenthalts, Beratungsstellen und Stellen zur Verpflegung. Außerdem gibt es verschiedene mobile Angebote in der Stadt, die medizinische Hilfe und Verpflegung mit Lebensmitteln anbieten.
Über Bodo e.V.:
Bodo e.V. bietet mit dem sozialen Straßenmagazin ein niedrigschwelliges Zuverdienstangebot für Menschen in schwierigen sozialen Lagen. Ziel ist es, den Zugang zu Beratungsangeboten herzustellen, um Wohnungslosigkeit zu beenden und Wohnraumverlust zu verhindern. Der Verein bietet niedrigschwellige, fachliche Sozialberatung, ergänzt um Streetwork und aufsuchende Versorgungsangebote. Bodo e.V. betreibt in Kooperation eine Kleiderkammer und unterstützt auf dem Weg in eigenen Wohnraum auch bei Einrichtung und Erstausstattung. Der Verein schafft sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Straßenbiografie.