Ungewohntes Bild: Seit einigen Tagen rollen Bagger über die beiden städtischen Friedhöfe Wiemelhausen und Querenburg. Die alten Wasserleitungen sind im Laufe der Zeit marode geworden und müssen nun zwingend ausgetauscht werden. In diesem Zuge werden auch die darüber liegenden Wegedecken saniert und verstopfte Einläufe gesäubert. Insgesamt investiert die Stadt für die Maßnahmen mehr als eine halbe Millionen Euro an den beiden Friedhöfen.
Die beiden Projekte werden von der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN gesteuert, die den 30. Oktober als Fertigstellungstermin ausgegeben hat. „Das ist optimistisch, aber durchaus möglich. Wir wollen vor Allerheiligen fertig sein“, heißt es von der Projektleitung der Landestochter.
Positiver Synergieeffekt: Auf dem Friedhof Wiemelhausen liegt der damals bedeutende jüdische Bochumer Politiker Philipp Würzburger begraben, ohne den es den Bochumer Stadtpark heute wahrscheinlich gar nicht geben würde. Im Zuge der Instandsetzung und Sanierung des Stadtparks stehen Mittel zur Verfügung, die Grabstätte von Würzburger angemessen zu ertüchtigen.
Die zwei Maßnahmen auf den Friedhöfen Wiemelhausen und Querenburg sind nur der Startschuss: Demnächst ertüchtigt die Stadt sechs weitere Friedhöfe, welche besonders stark unter den Starkregenereignissen des vergangenen Jahres litten: Blumenfriedhof (Mitte), Höntrop, Langendreer, Riemke, Werne sowie der Hauptfriedhof.
Alle Beteiligten sind sich der sensiblen Arbeitsumgebung bewusst. So ruhen zur Lärmvermeidung während Trauerfeiern und Beisetzungen die ohnehin kleinen Maschinen. Auch an die Wasserversorgung wurde gedacht: Weil für die Verlegung der neuen Wasserleitungen einzelne Abschnitte der Friedhöfe trockengelegt werden müssen, hat die Stadt provisorische Wassertanks bereitgestellt. An hohen Feiertagen wird die Arbeit komplett ruhen. Die Erreichbarkeit der Gräber ist zu jeder Zeit gewährleistet.