„Du bist es? Schau mal, was ich gefunden habe“ Oder: „Ich glaube, ich habe dich in diesem Video gesehen.“ Mit solchen Nachrichten von angeblichen Freunden und dem augenscheinlichen Link zu einem Video versuchen Unbekannte immer wieder über den Messenger zahlreiche Facebook-Konten zu knacken. Ein Video von mir online? NEIN. Hinter dem Video verbirgt sich vermutlich eine gefälschte Facebook-Login-Seite oder ein Virus. Wer dort seine Daten eingibt, gewährt Betrügern vollen Zugriff auf sein Profil und alle administrierten Seiten und Gruppen.
Bereits „gephisht“ worden?
Jetzt muss es schnell gehen: Rechner auf Schadsoftware prüfen. Alle schädlichen Einstellungen entfernen. Nicht selbst installierte Erweiterungen löschen. Erst danach ein neues, sicheres Passwort vergeben. Dann noch Freunde informieren und nie mehr auf solche Links klicken. Damit Ihnen sowas erst gar nicht passiert, hier ein paar wichtige Hinweise:
1. Passwortsicherheit
- Erstellen Sie sichere Passwörter. Nutzen Sie Sonderzeichen, Zahlen und die Groß- und Kleinschreibung. So entwickeln Sie ein starkes Passwort (Beispiel: Ich putze um 7 nach dem Aufstehen meine Zähne auch 2019! Wird: Ipu7ndAmZa2019!).
- Ändern Sie ihr Passwort regelmäßig und nutzen Sie verschiedene Passwörter.
Weitere Informationen zu dem Thema Passwortsicherheit finden sie hier und auf der LKA-Kampagnenseite „Mach dein Passwort stark!“
2. Datenschutz/Datensicherheit
- Führen Sie regelmäßig eine Recherche auf den eigenen Namen durch. Damit können folgende Fragen beantwortet werden: Welche Informationen finden sich zu meiner Person im Netz? Sind diese Informationen korrekt? Sind Informationen einsehbar, die privat sein sollten?
- Nutzen Sie die Rechte aus der Datenschutzgrundverordnung. Falls Anbieter falsche oder veraltete Informationen veröffentlichen, besteht unter bestimmten Umständen ein Recht, die Daten löschen zu lassen oder eine Korrektur zu veranlassen.
- Suchen Sie nach entwendeten Passwörtern: Verschiedene kostenfreie Dienste helfen dabei, Datenlecks zu finden. Sie zeigen an, ob Ihr Account in der Vergangenheit von Sicherheitsproblemen betroffen war.
- Deaktivieren Sie die Cookies von Drittanbietern. Drittanbieter-Cookies, zum Beispiel von Werbenetzwerken, können zahlreiche Informationen über den Nutzer sammeln, etwa über besuchte Webseiten oder bestimmte Interessen.
- Löschen Sie regelmäßig Cookies. Alle Browser bieten hierzu entsprechende Funktionen an.
- Überprüfen Sie bei der Installation von Apps auch die Rechtevergabe. Überprüfen Sie, ob Sie z. B. einen ständigen Zugriff auf Ihren Standort zulassen wollen.
- Überprüfen Sie, welche webbasierte Einstellung in Ihrem Computersystem Zugriff auf Ihr Adressbuch hat.
- Seien Sie nach wie vor vorsichtig beim Empfang von E-Mails. Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern. Deaktivieren Sie das automatische Hochladen von Bildern (hier können Schadcodes oder Tracking- Systeme) versteckt sein.
Erstatten Sie Strafanzeige, wenn Sie Opfer von Manipulationen oder Hackerangriffen geworden sind.
Weitere Informationen zum Thema Cybercrime finden sie hier.
weitere Tipps unter folgenden Links:
- Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) zu sicheren Passwörtern
- Tipps des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu sicheren Passwörtern
- Empfehlungen des BSI für Betroffene von Datendiebstählen und Datenleaks
- EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz www.klicksafe.de
Quelle: Landes Kriminalamt (LKA) NRW