Normalerweise werden junge Stadtbäume in Bochum rund drei Jahre lang bewässert – solange, bis ihre Wurzeln tief genug ins Erdreich vorgedrungen sind, um ihren Wasser- und Nährstoffbedarf über das Grundwasser zu decken. Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre hat allerdings dazu geführt, dass einige Bäume außerordentlich bewässert werden müssen. Um zu bestimmen, in welchem Rhythmus das notwendig ist, hat die Stadt Bochum am Mittwoch, 25. Mai, 24 Bodenfeuchte-Sensoren an verschiedenen Baumtypen an der Universitätsstraße und im Westpark angebracht.
„Mithilfe der installierten Bodenfeuchte-Sensoren ist es nun möglich, den Wasserbedarf von Jung- und Laubbäumen digital zu bestimmen. Gerade in Hitzeperioden ist das wichtig, damit wir die Bäume ihren Bedürfnissen entsprechend bewässern können”, erklärt Dirk Reckermann, Leiter des Sachgebiets Forst bei der Stadt Bochum, den Nutzen des Pilotprojekts zur Klimafolgenanpassung. In sechs unterschiedlichen Tiefen hat die Stadt Bochum die Sensoren im Boden installiert und in das LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Bochum Netz GmbH eingebunden. „LoRaWAN“ steht für „Long Range Wide Area Network“ und ermöglicht den energieeffizienten Transport von Daten über lange Strecken. Zunächst verarbeitet der Technische Betrieb der Stadt Bochum die Daten der Bodenfeuchte-Sensoren, perspektivisch werden sie in ein umfassendes städtisches Klima-Monitoring integriert.
Das Pilotprojekt der smarten Baumbewässerung ist Teil der Maßnahme „Stadtklima-Monitoring für die Klimafolgenanpassung”, die im „Modellprojekt Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert wird. Die Stadt Bochum hatte sich Mitte 2021 mit seinem Smart City Konzept erfolgreich um Fördermittel des Bundes beworben. Seit Herbst 2021 ist die Smart City Bochum eins von 28 Modellprojekten in der dritten Förderrunde. Im Internet gibt es unter http://www.bochum-smartcity.de weitere Informationen zur Smart City Bochum.
Quelle: Stadt Bochum