Rund 1.000 Kompostwürmer verwandeln Bioabfälle in fruchtbare Erde.
Der Bochum-Fonds stellt das nächste Projekt vor: Mithilfe der Förderung der Stadt Bochum und der Unterstützung von Bochum Marketing ist in Ehrenfeld die „Villa Wurm“ entstanden – eine nachhaltige Kompostmethode von Bioabfällen. Zur Eröffnung am 13. Mai um 16 Uhr laden die Initiatorinnen zu einer Infoveranstaltung ein.
Bei vielen Haushalten landet der Bioabfall aus Mangel an Alternativen in der Restmülltonne. Das soll sich jetzt ändern. In der Wurmkiste in Ehrenfeld leben rund 1.000 Kompostwürmer, die aus Bioabfällen fruchtbare Erde herstellen. Die Initiatorinnen des Projektes, Emily Walther und Janina Breckle, wollen damit auf die Themen Abfallverwertung und Nachhaltigkeit aufmerksam machen. Auch die Gemeinschaft im Viertel soll gefördert werden, denn die „Villa Wurm“ kann von jedem genutzt werden, der eine Patenschaft übernimmt. Alle Wurmpaten erhalten den Zugangscode zum Schloss der „Villa Wurm“. Diese Konstruktion soll unnötigen Vandalismus verhindern.
Auf die Idee stieß Medizinstudentin Walther auf einer Reise nach Amsterdam. Dort gibt es große Wurmkisten, die unter Nutzung eines Zahlenschlosses von der Nachbarschaft genutzt werden können. Mit diesen Eindrücken im Gepäck reiste sie zurück nach Bochum. „Ich wollte eine Lösung, Bioabfall anders verwerten zu können und diese Möglichkeit auch mit anderen zu teilen. Für mich ist eine gemeinschaftlich nutzbare Wurmkiste eine großartige Lösung“, erklärt die 25-Jährige. Ihre Idee reichte sie beim Bochum-Fonds ein. Durch die evangelische Kirchengemeinde Bochum-Wiemelhausen fand sich auch eine passende Fläche auf dem Grünstreifen neben der Hugo-Schultz-Straße 37. Weitere Projektpartner sind die Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW und die Initiative „EssBO!“ Ernährungsrat Bochum.
Hilfe für Bienen gleich mitgedacht
Beim Bau der Wurmkiste kam Janina Breckle ins Spiel, die Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Bochum studiert und einige praktische Erfahrungen mitbringt: Im Rahmen eines Hochschulprojektes hat sie bereits ein Wurmkisten-Netzwerk aufgebaut. „Kompostwürmer sind die dankbarsten und fleißigsten Helferlein, die ich kenne. Sie haben mir geholfen, meinen Restmüll um 80 Prozent zu reduzieren“, erzählt Breckle. Entworfen und gebaut wurde die „Villa Wurm“ schließlich von Schreiner Johannes Vorndamme. Mit tatkräftiger Unterstützung der Initiative „EssBO!“ konnten auch die drei Kisten über den Wurmkammern mit essbaren und bienenfreundlichen Kräutern sowie hängenden Monatserdbeeren bepflanzt werden.
Eröffnung am 13. Mai
Die „Villa Wurm“ wird am 13. Mai ab 16 Uhr mit einer Infoveranstaltung an der Hugo-Schultz-Straße 37 eröffnet. Die beiden Studentinnen freuen sich darauf, natur- und umweltinteressierte Menschen kennenzulernen und das Prinzip der Wurmkiste zu vermitteln. Hier werden auch die ersten Wurmpatenschaften vergeben. Aber auch weitere Nachhaltigkeitsthemen sind willkommen und sollen ihren Platz finden.
Workshops
Regelmäßige Workshops ergänzen das Angebot der „Villa Wurm“. Der erste findet am 21. Mai um 14 Uhr zum Thema „Bewohner der Wurmkiste – wirbellose Abfallverwerter und Humusproduzenten“ statt. Der Workshop ist kostenfrei und dauert ca. 90 Minuten. Um eine Anmeldung bis zum 19. Mai wird gebeten, per Mail unter VillaWurm@protonmail.com. Mehr Infos im Internet: www.bochum-fonds.de/projekte/villa-wurm. Auch auf Instagram gibt es einen Kanal zur „Villa Wurm“: www.instagram.com/villawurm.
Quelle: Bochum Marketing