Schulterschluss der Staatsanwaltschaft Bochum sowie der Polizeipräsidien Bochum und Dortmund gegen Gewaltkriminalität: Zahlreiche Einsatzkräfte haben am Mittwochmorgen, 6. April, eine Vielzahl von Wohnungen in sechs Bundesländern durchsucht. Im Fokus standen Fußballfans, die sich im Dezember 2021 eine große Schlägerei in Bochum geliefert hatten.
Nach intensiven Vorermittlungen der Ermittlungsgruppe (EG) See setzten die Beamtinnen und Beamten um Punkt sechs Uhr die zuvor durch die Staatsanwaltschaft Bochum beim Amtsgericht Bochum erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse um (u. a. wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch). Sie durchsuchten insgesamt 49 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum waren es elf Objekte in Bochum, zwei in Herne sowie eines in Witten. Dabei stellten die Polizistinnen und Polizisten umfangreiches Beweismaterial (Smartphones, Tablets, Dokumente etc.) sicher; außerdem Messer, Baseballschläger, etliche Passivbewaffnung (Beißschienen, Protektoren, etc.), Pyrotechnik und Betäubungsmittel. 39 Beschuldigte wurden im Anschluss der Durchsuchungen polizeilich vernommen und erkennungsdienstlich behandelt.
Hintergrund der Ermittlungen ist eine sogenannte „Drittort-Auseinandersetzung“ im Nachgang zur Fußballbegegnung des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund am 11. Dezember vergangenen Jahres. In großer Zahl hatten sich gegen 21 Uhr gewaltbereite Fußballfans der unterschiedlichen Lager an einem abgesetzten Ort am Kemnader See zu einer Schlägerei getroffen und gegenseitig attackiert.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich die Gruppe nach Zeugenaussagen bereits mit Fahrzeugen entfernt. Vor Ort konnte die Polizei aber entsprechende T-Shirts, Schals, Beißschienen und Handschuhe finden. Im Rahmen der Fahndung haben die Polizistinnen und Polizisten auch Personen kontrolliert, die dieser Auseinandersetzung zugeordnet werden.
Die umfangreichen Ermittlungen und Auswertungen der sichergestellten Datenträger durch die Beamtinnen und Beamten der EG See und der Staatsanwaltschaft Bochum dauern an.
Quelle: Staatsanwaltschaft Bochum / Polizei Bochum