Der Westpark Bochum und die Umgebung der Jahrhunderthalle lockt zahlreiche „Urbexer“ an. Vielen ist die Gefahr nicht bewusst, die in den Gängen unter der Erde lauert. Im letzten Jahr sorgte ein Todesfall für Schlagzeilen.
Der Westpark rund um die Jahrhunderthalle ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel für Familien geworden. Die ehemalige Gaszentrale, die sich in der Haupthalle befand ist heute einer der wichtigsten Veranstaltungsorte in der Stadt.
Neben den Familien werden jedoch seit Jahren immer mehr Hobby-„Urbexer“ angelockt. Viele Jugendliche suchen den Kick, sind sich aber der Gefahren in den Bereichen unter dem Westpark nicht bewusst.
Das musste im Juli des letzten Jahres feststellen. In einem Bereich etwas abseits, in der Nähe des Bochumer Vereins gelangte sie zusammen mit zwei Freunden in einen alten Kabelschacht. Nach einer Zeit wurde der jungen Frau offenbar Schwindelig. Es folgte eine Ohnmacht und die zwei Freunde mussten versuchen, die 22-Jährige aus dem Schacht zu bekommen.
Eine schnelle Hilfe durch die Feuerwehr war im Anschluss äußerst schwierig, da eine Wegbeschreibung nur schwer möglich war. Auch die Größe und Unwegsamkeit des Geländes erschwerten den Rettungsversuch.
Zwar konnte die Frau in ein Krankenhaus verbracht werden, verstarb aber noch in der Nacht. Nachdem in zahlreichen Foren über das Unglück spekuliert wurde, haben Experten einen Anhaltspunkt für den Tod der Frau finden können. So wurden in der damaligen zeit die Leitungen mit Hilfe eines Giftstoffs innerhalb der Ummantelung isoliert. Durch die Korrosion und auch äußeren Einwirkungen sind diese Stoffe mittlerweile freigesetzt worden. In den Schächten hält sich diese ölartige Substanz und kann bei Berührung durch die Haut ins Blutsystem gelangen.
Neben tiefen Löchern und maroden Handläufen sind auch Gase in unterirdischen Anlagen oft eine unterschätzte Gefahr. Oft sieht man schlecht vorbereitete Jugendliche oder sogar Familien an solchen Orten.
Man kann nur Jedem raten, sich offiziellen Führungen, auch in der Jahrhunderthalle anzuschließen. Unter Aufsicht können einige Bereiche so gefahrenlos erforscht werden.