André Schrader ist von Beruf Schiedsrichter in der Deutschen Eishockey Liga. Dabei er ist der Wahl-Bochumer nicht nur in der DEL unterwegs.
Fußball, Handball, Karate, Judo und Schwimmen hat André Schrader als Kind gemacht. Doch nie ist der Funke richtig übergesprungen. Bis der Vater die Anzeige des EJ Dorsten gesehen hat, dass der Eishockeyverein Nachwuchsspieler sucht.
„Mein Vater hat gedacht, dass man das mal probieren könne“, sagt Schrader. Damals sei er sieben Jahre alt gewesen. „Ich bin zum Training hin und war von der ersten Minute an Feuer und Flamme“, grinst der Sportwissenschaftler. Doch nicht nur im Verein wurde gespielt, sondern auch bei knackigen Wintern auf dem Dorfteich. „Wir haben damals auch sonntags morgens in der Dorstener Eishalle Eishockey gespielt“, erinnert sich der gebürtige Dorstener. Dann kam die Leistungsschmiede Krefeld. „Inzwischen habe ich ein Gefühl für Zahlen und weiß, was meine Eltern für mich ausgegeben haben, nur damit ich Eishockey spielen konnte.“ Er sei seinen Eltern dankbar, dass sie ihn tagtäglich nach Krefeld gefahren haben. „Dadurch habe ich immer in der ersten Liga spielen können“, sagt Schrader, der bis zum 18. Lebensjahr selbst gespielt hat.
Talent zum Pfeifen
„2008 bin ich zum Deutschen Eishockey Bund (DEB) gegangen. Dort war ich zwei Jahre als Linienrichter unterwegs und habe mich im ersten Jahr in die DEL 2 hochgearbeitet“, sagt Schrader. In der Saison 2014/15 hatte er eine Doppellizenz. Damals war der 28-Jährige in der DEL als Linienrichter unterwegs. „In Herne, Duisburg und Essen war ich als Schiedsrichter dabei“, erzählt er weiter.
Schiedsrichter sind Sportler
Seit dieser Saison ist der Beruf Schiedsrichter. „Ich bin nicht, wie es vielleicht mal geplant war, Sportanleiter geworden“, grinst Schrader.
Dabei sehe sich der Schiedsrichter als Sportler. „Wir müssen fit sein. Dazu gehört Ausdauertraining und Athletiktraining“, erklärt er. An einem Spieltag beginne der Tag früh und die Tasche mit Trikots, Schlittschuhen und Helm ist gepackt. „Auf der Hinfahrt telefoniere ich oft mit Kollegen, die die Mannschaften vorher gepfiffen haben. Man fragt nach großen Strafen oder ob es Probleme mit dem Videobeweis gegeben hat.“ Etwa zwei Stunden vorher seien beide Schiedsrichter und Linienrichter in der Halle. Dort tausche man sich nochmals aus und mache sich warm. Dann geht es auf das Eis.
Videobeweis klar geregelt
Auch im Eishockey gibt es den Videobeweis. „Wir können uns nur anschauen, ob der Puck in vollem Umfang die Torlinie überquert hat, oder nicht und wie das Tor erzielt wurde. Dafür gibt es Regeln“, sagt Schrader. Im Videobeweis können die Schiedsrichter erkennen, ob der Puck durch eine Kickbewegung mit dem Schlittschuh ins Tor befördert wurde. Dann wäre es kein Tor. Fouls hingegen können nicht noch einmal angesehen werden. „Diese Aktionen muss ich aus dem Gefühl heraus entscheiden“, erklärt Schrader. Es sei wichtig, dass das Spiel sicher und fair ablaufe und nicht kaputt gepfiffen werde. „Wir Schiedsrichter sind selber Eishockey verliebt“, sagt Schrader abschließend.
Quelle: US-Sports.TV / Jenny Musall
Bild: US-Sports.TV / Sebastian Sendlak