Bochum liegt bei der Inzidenz weiter unter dem Landes-Schnitt (255,4). Auch wenn diese Nachricht sicherlich positiv ist, reißen die Hiobsbotschaften nicht ab. Die Omichron-Variante ist auf dem Vormarsch und die neue Bundesregierung rät weiterhin zur Vorsicht.
Ist die vierte Welle bereits am abklingen? Bundesweit gehen die Zahlen langsam runter. Ein Grund sind sicherlich die Booster-Impfungen und der gestiegene Impfzwang durch Regelungen, die gerade bei Impfverweigerern anzukommen scheinen.
In Bochum beträgt am 15. Dezember die Inzidenz noch immer 197,3. das ist nicht wenig, jedoch lohnt sich der Blick auf die Situation der Intensivstationen: Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt bei 4,08. Nach dem Wochenende war die Zahl noch knapp unter die 4 gesunken. Es scheint also, dass sich das Problem in den Krankenhäusern glücklicher Weise in Grenzen hält.
Tatsächlich bezeichnen Die Krankenhäuser die Situation als angespannt, aber im Rahmen. Weiterhin wird dazu aufgerufen, sich impfen und boostern zu lassen. Bisher ist das der Grund für die vielen milden Verläufe, die einen Krankenhausaufenthalt verhindern.
NRW-Gesundheitsministerium mit Rolle zurück
Am Montag noch kam die Information, dass man sich bereits nach vier Wochen boostern lassen könne. Im Hinblick auf die Situation nach der Inventur des neuen Bundesgesundheitsministers, Karl Lauterbach eine schwierige Einschätzung, denn spätestens im Januar können, laut Inventurbericht, die Impfdosen aufgebraucht sein.
Wohl auch aus diesem Grund kam nur einen Tag später das Dementi: Die vier Wochen sind die absolute Untergrenze bei der Drittimpfung. Diese gilt nur, wenn eine absolute medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Das Bundesgesundheitsministerium hatte sich bereits gestern von dieser Empfehlung distanziert.
Die unterschiedlichen Handhabungen in den einzelnen Bundesländern sorgen weiterhin in der Bevölkerung für Diskussionsstoff. Während Bayern unter der CSU-Regierung weiterhin einen harten Kurs fährt, dabei jedoch kaum positive Zahlen zu vermelden hat, scheint NRW mit seinen Regeln gut durch die Welle zu kommen. Sorgenkind bleibt weiterhin Sachsen, wo noch immer unter 60% der Bevölkerung zweimal geimpft ist.
Gerade bei den Impfgegnern wird die Stimmung immer radikaler. Fackelmärsche in Sachsen, aber auch in Bochum am Kemnader See werden vermehrt gemeldet. In Sachsen wurden nun die ersten Redelsführer von den Gerichten abgeurteilt. Eine klare und drastische Linie wird von der überwiegenden Mehrheit der Bürger vermehrt gefordert. Auch Neu-Bundeskanzler Olaf Scholz fordert nun klare Signale.
Noch vor dem offiziellen Winteranfang setzen die Verantwortlichen in der NRW-Landesregierung frühzeitig auf klare Regeln. Die Absage der Karnevals-Veranstaltungen in Innenräumen wird dabei nur der Anfang sein, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen.