Die Stadt Bochum hat Delegationen aus Israel empfangen, um kommunale und wirtschaftliche Kooperationen im Rahmen des NRW-Landesprojekts „Schalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ zu vertiefen. Das Programm wurde nach dem Hamas-Angriff im Oktober 2023 ins Leben gerufen und fördert Partnerschaften zwischen Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteuren in Nordrhein-Westfalen und Israel.
Kooperation im Bereich Katastrophenschutz und Wasser-Resilienz
Eines der ersten Projekte, das Bochum innerhalb dieses Programms abgeschlossen hat, war die Unterstützung des Wiederaufbaus des Entrepreneurship Centers am Sapir College in Sderot. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen Tech7 und JADDE wurden zwei Hackathons organisiert, die sich mit Herausforderungen des Katastrophenschutzes in NRW und Israel befassten.
Daran anknüpfend wurde das Projekt „The two sides of water resilience“ gestartet. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) entwickelten Studierende Lösungen für wassersensitive Stadtplanung. Gleichzeitig förderte die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) den wirtschaftlichen Austausch mit israelischen Innovatoren, insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft.
Vom 19. bis 23. Januar 2025 besuchte eine 15-köpfige Delegation Bochum. Die Gäste vernetzten sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtverwaltung. Sie besuchten den Gesundheitscampus Bochum, tauschten sich mit Start-ups im WERK X aus und nahmen an einer Tour durch das Ruhrgebiet teil.
Fokus auf psychische Gesundheit
Ein weiteres Projekt brachte die Israel Trauma Coalition (ITC) mit dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) in Bochum zusammen. Vom 26. bis 31. Januar 2025 tauschten sich Fachleute beider Organisationen über Ansätze zur psychischen Gesundheit aus. Neben Fachgesprächen standen kulturelle Programmpunkte wie eine Führung durch die Synagoge der Jüdischen Gemeinde und eine Besichtigung des Deutschen Bergbau-Museums auf dem Programm.
Empfang durch Minister Liminski und Oberbürgermeister Eiskirch
Beide Delegationen wurden in der Staatskanzlei Düsseldorf von Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, empfangen. Er betonte die Bedeutung der Solidaritätspartnerschaften mit Israel: „Statt nur von Solidarität zu reden, wollen wir diese auch konkret leben und kommunale Partnerschaften fördern.“
In Bochum begrüßte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Delegationen bei einem Empfang mit Ratsmitgliedern und Projektbeteiligten. „Internationale Partnerschaften sind in Bochum fester Bestandteil der Stadtgesellschaft“, so Eiskirch. Die Zusammenarbeit mit Israel biete eine wertvolle Basis für den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch.
Die Jüdische Gemeinde Bochum unterstützte die Stadt bei der Organisation der Besuche und trug maßgeblich zum Erfolg der Initiative bei.