Der VfL Bochum hat sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 gewonnen. Während sich der VfL ein wenig Luft im Abstiegskampf erspielt hat, befinden sich die Frankfurter in einer Krise.
Bereits die erste hälfte stellte die Weichen für den Bochumer Sieg: Ein frühes Gegentor durch Danny Blum in der 3. Minute, ein verschossener Elfmeter durch Frankfurts Paciencia in der 12. Minute, anschließend zwei verletzungsbedingte Auswechslungen bei der Eintracht.
Dabei hatten die Gäste im ersten Durchgang noch die besseren Chancen, konnten jedoch kein Kapital daraus erzielen. Bochum stand sicher in der Verteidigung und Manuel Riemann sorgte erneut für Sicherheit im Kasten.
Dafür aber konnte Bochum seinerseits in der zweiten Spielhälfte nicht früher den Sack zu machen. Zu viele gute Chancen wurden fahrlässig vergeben. Erst in der Nachspielzeit netzte Sebastian Polter ein und beendete so den Schluss-Spurt der Hessen.
Durch die drei Zähler klettert der VfL auf den 14. Tabellenplatz, vorbei an der Eintracht, die sich zwar international gut verkauft, aber in der Liga den Ansprüchen weiter hinterher läuft.
Die Stimmen zum Spiel:
Thomas Reis (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Wir sind sehr, sehr gut in die Partie reingekommen. Wenn man nach gefühlt zwei Minuten mit 1:0 in Führung geht, gibt das Selbstvertrauen. Dann kam noch der Elfmeter dazu, den Manu vereiteln konnte. Die erste Halbzeit war trotzdem sehr ausgeglichen. Es war ein sehr, sehr offenes Spiel. Als Trainer habe ich mich natürlich etwas geärgert, dass wir unsere Kontersituationen nicht gut ausgespielt haben. Da haben wir häufig falsche Entscheidungen getroffen. In der zweiten Halbzeit sind wir ganz gut reingekommen, haben sehr aggressiv gespielt. Ab der 60. Minute hat Frankfurt die Spielkontrolle gefühlt etwas übernommen. Da waren wir sehr hektisch. Wir wussten, dass Frankfurt noch einmal alles nach vorne wirft. Ich kann der Mannschaft und den Zuschauern ein großes Kompliment machen. Es war eine fantastische Stimmung. Wir sind einfach froh, dass wir nach dem Sieg in Fürth eine gute Frankfurter Mannschaft schlagen konnten. Für uns ist es einfach wichtig, den Abstand nach unten etwas größer zu gestalten.
Danny Blum: Unser Publikum hat uns heute unglaublich unterstützt. Mit den Fans im Rücken bekommt man richtig Gänsehaut. Wir haben die Fans sehr vermisst. Wir hoffen natürlich, dass wir bald komplett ausverkauft sind. Man kann nie sicher sein zu gewinnen, aber muss man immer optimistisch sein. Und wenn man als Offensivspieler nicht daran glaubt, kann man nie ein Tor schießen. Ich liebe es, Tore zu schießen. Das ist ein wunderbares Gefühl. Ich bin froh, dass es heute nach langer Zeit wieder geklappt hat. Beim Tor habe ich aufs lange Eck anvisiert. Das sind Automatismen, die greifen. Mit meinem schwächeren rechten Fuß war es einfacher, ins lange Eck zu schießen. Ich bin froh, dass es am Ende geklappt hat. Ich weiß, dass ich etwas verletzungsanfällig war. Aber ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute damit helfen konnte und hoffe, dass es genauso weiter geht. Wir haben Frankfurt nicht ins Spiel kommen lassen und defensiv sehr kompakt gestanden.
Sebastian Polter: Ich glaube, man hat es beim Torjubel gesehen. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich konnte voller Emotionen nicht mehr irgendwo hinlaufen. Ich hatte Tränen in den Augen, weil ich hart für Tore arbeite. Am Ende des Tages bin ich einfach nur froh, dass wir als Mannschaft gewinnen. Alle drei Punkte, die wir hier zu Hause vor eigener Kulisse holen, helfen uns am Ende, um in der Liga zu bleiben. Jedes Bundesliga-Tor hat einen Stellenwert. Tore als Stürmer zu schießen ist das Geilste, was es gibt. Jedes Kind träumt davon, in der Bundesliga zu spielen und Tore zu schießen. Aber nichts geht darüber hinaus, als Mannschaft Spiele zu gewinnen. Diese Emotionen, die hier von außen auf den Platz kommen, sind unglaublich. Die Fans peitschen einen nach vorne. Das ist der Grund, wieso wir alle Fans zurück im Stadion haben wollen, sobald es geht.