Am Sonntag findet im Historischen Nordbahnhof Bochum die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Drehscheibe des Terrors“ statt. Dabei handelt es sich um einen neuen Gedenk- und Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus in der Stadt. Einige geladene Gäste werden eine Ausstellung sehen, die an die schmerzhaften Kapitel der lokalen Geschichte erinnert.
Der Nordbahnhof Bochum, war ein zentraler Schauplatz während des Zweiten Weltkriegs und ist der letzte authentische Ort, der direkt mit den Deportationen in Verbindung steht. Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma wurden direkt in die NS-Konzentrations- und Vernichtungslager transportiert. Gleichzeitig diente er als Ankunftsort für Zwangsarbeiter und politische Gefangene, die in Bochumer Betrieben unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. Die Ausstellung greift das Bild der „Drehscheibe des Terrors“ auf und macht die Bedeutung des Nordbahnhofs als Knotenpunkt der NS-Verbrechen erfahrbar.
Erinnerung und Aufarbeitung der Deprotationen im Nordbahnhof Bochum
Die Vorsitzende der Initiative Nordbahnhof Bochum e.V., Dr. Ingrid Wölk, betont bei dem Pressetermin die Verantwortung, die mit der Errichtung eines solchen Gedenkortes einhergeht: „Der Nordbahnhof erinnert uns daran, wie sehr Unrecht und Gewalt in den Alltag eingreifen können. Unsere Aufgabe ist es, diesen Ort zu einem Mahnmal gegen das Vergessen und für die Demokratie zu machen.“
(c) Jenny Musall / BOND
Die Ausstellung zeigt die historischen Abläufe und Einzelschicksale derjenigen, die auf ihrem Weg in die Vernichtung oder in die Zwangsarbeit den Nordbahnhof passieren mussten. Authentische Dokumente, Fotografien und persönliche Zeugnisse geben den Opfern eine Stimme und vermitteln Besucherinnen und Besuchern die Dimensionen des nationalsozialistischen Terrors.
Nach der feierlichen Eröffnung ist die Ausstellung ab dem 26. Januar 2025 regelmäßig sonntags von 14 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Initiative lädt insbesondere Schulklassen und Jugendgruppen ein, den Ort zu besuchen, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Stadt Bochum unterstützt die Arbeit der Initiative Nordbahnhof e.V.
Die Stadt Bochum unterstützt die Initiative Nordbahnhof Bochum e.V. bei ihrem Anliegen, diesen historischen Ort nicht nur als Gedenkstätte, sondern auch als Bildungsstätte zu etablieren. Die Initiative ruft alle Interessierten dazu auf, die Ausstellung zu besuchen und sich aktiv an der Erinnerungskultur zu beteiligen. Neben Führungen und Vorträgen plant der Verein weitere Veranstaltungen, um die Geschichte des Nordbahnhofs und seine Bedeutung im Kontext des Zweiten Weltkriegs ins Bewusstsein zu rufen.
Die Eröffnung der Ausstellung „Drehscheibe des Terrors“ markiert einen wichtigen Schritt im Umgang mit der NS-Vergangenheit in Bochum. Sie ist ein Mahnmal, das nicht nur die Opfer ehrt, sondern auch zur Reflexion und Verantwortung aufruft.
Interessierte sowie Schulklassen können einen Termin außerhalb der Öffnungszeiten per E-Mail an info@initiative-nordbahnhof-bochum.de vereinbaren.