18 Wochen Spielzeit, rund 100 Gastspiele und mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher – der Bochumer Kultursommer war ein voller Erfolg. An sieben Veranstaltungsorten im gesamten Stadtgebiet präsentierten sich von Mai bis September Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Genres aus Bochum und der Region einem begeisterten Publikum.
Den Auftakt gestaltete in der letzten Maiwoche die „Bobiennale to-go“ mit pandemietauglichen Kunsthäppchen in der Innenstadt. Musiker*innen spielten an 5 Tagen mit einem Hubsteiger direkt vor den Fenstern von Wohnungen in der Bochumer Innenstadt. Zudem wurde ein leerstehendes Ladenlokal mit Schaufensterausstellungen, Video- und Toninstallationen, Arbeitseinsichten und Performances bespielt.
Im Kulturbiergarten am Stadtparkrestaurant konnten von Anfang Juli bis Mitte September zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus allen möglichen Bereichen von Klassik, über Jazz, Pop- und Rock, Comedy, Kleinkunst, Tanz, Sport bis hin zu bildender Kunst im Rahmen von ca. 60 Gastspielen auf drei Open-Air Bühnen ein breites Spektrum der lebendigen Kultur abbilden. Die Besucher*innen erlebten dabei die erstaunliche kulturelle Vielfalt Bochums und der Region an diesem besonderen Ort im Stadtpark.
Das PRINZ REGENT THEATER hatte eine Außenbühne für sein oPen aiR Theater im Juli und August mit insgesamt 19 Terminen – Eigenproduktionen, szenische Lesungen, Konzerte und Gastspiele befreundeter Bühnen – vorgesehen. Von den geplanten 19 Veranstaltungen konnten jedoch lediglich fünf draußen aufgeführt werden, weil das Wetter dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machte. So wurde ein Großteil der geplanten Sommer-Vorstellungen zu Corona-Bedingungen im Innern des PRINZ REGENT THEATER präsentiert. Die Premiere und die Folgevorstellungen der aufwendigen Eigenproduktion des Musicals HEUTE ABEND: LOLA BLAU sollten ein Höhepunkt des Freiluft-Programms bilden, gehörten aber ebenfalls zu den Veranstaltungen, die drinnen stattfinden mussten.
Beim 1. Bochumer Comedy – und Kabarettfestival auf dem Außengelände der Zeche Hannover sorgten in der letzten Juliwoche an fünf aufeinanderfolgenden Abenden mehr als 25 hochkarätige Künstler*innen auf der Bühne für gute Laune. Neben dem abwechslungsreichen Bühnenprogramm bot das bunte Festivalgelände ein vielseitiges Spieleangebot, begeisternde Straßentheater-Auftritte zum Mitmachen, Urlaubsstimmung in der sommerlichen Beach-Bar und kulinarische Köstlichkeiten in der Cateringstraße.
An zwei Augustwochenenden präsentierte das URBANATIX-Team zwei fulminante Shows:
Bei „JUMPIN WESTPARK“ wurde der Platz rund um die große Graffiti-Wand gegenüber der Erzbahnschwinge im Westpark zum Schauplatz von Action und Musik. Waghalsige Biker von URBANATIX performten auf einem mobilen Set-Up aus Absprung und Landung. Dabei nutzten nicht nur Profis die Möglichkeit, die Reifen durchdrehen zu lassen, sondern alle, die sich im Biken ausprobieren wollten. „URBANATIX Open Circle Battle“ im Bochumer Stadtpark bot jungen Tänzerinnen und Tänzern die Möglichkeit, sich in den Kategorien „HipHop Freestyle“ und „Me Against The Music“ zu messen. Beim „URBANATIX Open Circle Battle“ war der Name Programm – das Event war offen für alle. Egal ob als Tänzer*in oder als Zuschauer*in, hier kamen alle auf Ihre Kosten.
Am zweiten Septemberwochenende konnte das Bochumer Planetarium mit einem besonderen Highlight zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den Stadtpark locken. Die Planeten des Sonnensystems stiegen in den „Planetarischen Nächten“ vom Himmel und leuchteten als große Kugeln stimmungsvoll in der Bochumer Nacht. Der Endpunkt des ungewöhnlichen Planetenwanderwegs war eine sechs Meter messende sphärische Installation im Rosengarten, die mit wechselnden kosmischen Ansichten dynamisch bespielt wurde. Da auch das Wetter kooperativ war, herrschte im Park eine ganz besondere Atmosphäre, die wirklich den Himmel auf die Erde holte.
Zum Abschluss des Bochumer Kultursommers veranstaltete das KULTURHAUS THEALOZZI ein überaus gut besuchtes Festival mit dem Titel „Music & Beyond“ mit fünf teilnehmenden jungen Bands und Nachwuchskünstler*innen. Auf einer Außenbühne auf dem Hofgelände gab es bei noch herbstlich warmen Temperaturen ein spannendes Programm mit unterschiedlichen musikalischen Genres wie Pop, Rap, Progressiv Rock, Weltmusik sowie ein Mitmachtheater für die kleineren Gäste zu erleben. Für alle war es ein unvergesslicher Tag.
Um Künstlerinnen und Künstlern wieder Auftrittsmöglichkeiten und der Kultur- und Veranstaltungsbranche eine Perspektive zu eröffnen, hatte die Kulturstiftung des Bundes im April dieses Jahres das Förderprogramm „Kultursommer 2021“ ausgeschrieben. Die Stadt Bochum hatte sich mit dem Konzept „Bochumer Kultursommer2021“ beworben und eine Förderzusage erhalten.
Dietmar Dieckmann, Kulturdezernent der Stadt Bochum, freut sich sehr über die erfolgreiche Veranstaltungsreihe: „Gemeinsam mit den kulturellen Akteurinnen und Akteuren konnten wir nach Monaten des Lockdowns mit geeigneten und verantwortungsvollen Open-Air-Formaten das kulturelle Leben in Bochum wieder hochfahren.“
Bertram Frewer, Programmleiter des städtischen Kulturbüros, betont die gute Zusammenarbeit mit der Bochumer Kulturszene bei der Entwicklung und Umsetzung des Konzepts: „Die erfolgreiche Bewerbung Bochums zum `Kultursommer 2021´ hat einmal mehr gezeigt, wie gut die Bochumer Kulturakteurinnen und -akteure untereinander vernetzt sind. So konnte im engen Schulterschluss mit dem Kulturbüro ein umfangreiches und vielseitiges kulturelles Sommerprogramm in Bochum realisiert werden.“
Beflügelt durch den großen Erfolg des Bochumer Kultursommers hat sich der Ausschuss für Kultur und Tourismus für eine Neuauflage des Programms im Jahr 2022 ausgesprochen, soweit erneut Bundesmittel zur Förderung hierfür bereitgestellt werden sollten.
Quelle: Stadt Bochum