Gute Gespräche, lockere Atmosphäre, eine tolle Location – mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Medizin und Sport waren am Mittwoch, 27. November, zum Jahresempfang der Stadt Bochum in der Rewirpower-Lounge des Vonovia Ruhrstadions gekommen.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch begrüßte die Gäste „anne Castroper“ und lud sie gleich zu Beginn ein, „trotz aller Herausforderungen optimistisch zu bleiben. Dabei geht es nicht darum, Dinge schönzureden oder über Probleme hinwegzusehen“, so Eiskirch. „Vertrauen und Zuversicht, Informationen und Aufklärung, verantwortliches Handeln, ein fairer, wertschätzender Umgang miteinander und vor allem Rückgrat“ – das seien wesentliche Grundpfleiler in einer demokratischen Gesellschaft.
Optimismus, Vertrauen, Zuversicht – dieser positive Grundton bestimmte die Rede. „Zu einer demokratischen Gesellschaft gehört natürlich auch Sicherheit und Ordnung. Nur wer sich sicher fühlt, kann sich frei bewegen, sich engagieren und mitgestalten. Dabei geht es nicht immer nur um eine tatsächliche Bedrohung für Leib und Leben. Es geht auch um die gefühlte Unsicherheit – und die ist leider vorhanden. Auch bei uns in Bochum“, so Eiskirch. Doch Bochum habe dem „eine ganze Menge entgegenzusetzen“. Beispielsweise seien täglich 100 Ordnungskräfte auf den Straßen unterwegs. Ob der Kommunale Ordnungsdienst, die Verkehrsüberwachung, der Vollzugsdienst oder die Lebensmittelkontrolleure – sie alle tragen dazu bei, dass die Stadt sicherer wird. Seit August dieses Jahres haben wir mit der neuen Citywache einen zentralen Anlaufpunkt mitten in der Stadt geschaffen, der nicht nur die allgemeine Sicherheitslage verbessert, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärkt. Und in den Feuerwehr- und Rettungsdienst haben wir in den letzten Jahren allein dort bereits weit über 100 Millionen Euro größtenteils in Gebäude, Technik und Ausrüstung investiert.“
Das zentrale Thema des Abends: Die Gefährdung unserer Demokratie. „Polarisierung und zunehmende Spaltung ziehen sich durch alle gesellschaftlichen Ebenen und das Vertrauen in demokratische Institutionen schwindet“, so Oberbürgermeister Eiskirch. „Aber hier vor Ort – im lokalen Miteinander – steckt das Potenzial, die Demokratie quasi von unten zu stärken. Jede und jeder Einzelne kann daran mitwirken. Mitmachen statt Mitmeckern, das muss unser gemeinsames Credo sein.“
„Optimismus ist das beste Mittel gegen Angst. Die aktuelle Lage in der Welt macht vielen Menschen Angst. Angst vor möglicher Überfremdung, Angst vor Kriminalität, Angst vor Armut oder zumindest Angst davor, den gewohnten Lebensstandard nicht halten zu können. Letztendlich: Angst vor der Zukunft. Und diese Angst wird oftmals von denen, die unsere Demokratie gefährden wollen, instrumentalisiert. Extremisten leben von der Angst: Sie wird von ihnen geschürt, verbreitet und ausgenutzt. Auch deswegen ist es wichtig – ob solche Ängste nun tatsächlich berechtigt seien oder nicht – sie nicht zu ignorieren. Wir als Stadt – und mit uns alle, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen – müssen die Ängste und Sorgen der Menschen ernstnehmen.“ Positiv beeindruckt ist Eiskirch von der gemeinsamen Haltung der Bochumer Stadtgesellschaft: „Wir Bochumerinnen und Bochumer stehen solidarisch zusammen. Wir halten dagegen. Wir lassen nicht zu, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens oder ihrer kulturellen Wurzeln in Angst leben müssen. Bochum steht auf, wenn Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufkeimen. Mit Demonstrationen und Menschenketten bringt unsere Stadt ihre Haltung immer wieder eindrucksvoll zum Ausdruck. Und wir bleiben optimistisch. Dafür bin ich von Herzen dankbar.“
Unter den Gästen waren auch zahlreiche Botschafterinnen und Botschafter, die dafür gewonnen werden konnten, ihre Begeisterung für Bochum in ihren Netzwerken, auf Veranstaltungen oder Tagungen zu teilen und im besten Sinne des Wortes „Werbung“ für Bochum zu machen. Allesamt Persönlichkeiten, die verschiedene Bereiche der Stadtgesellschaft repräsentieren – aus Wirtschaft, Wissenschaft, Informationstechnologie, Gesundheitswirtschaft, aus der Start-up-Szene, der Kultur und dem Sport.
Am Ende seiner Rede gab OB Eiskirch einen Ausblick auf die FISU World University Games im Juli 2025. „Diese Spiele sind die weltweit größte Multisportveranstaltung nach den Olympischen und Paralympischen Spielen. Zwölf Wettkampftage, 18 Sportarten – in Bochum werden nicht nur Leichtathletik-Wettbewerbe in der Lohrheide, sondern auch 3×3 Wheelchair-Basketball und 3×3 Basketball in der Jahrhunderthalle stattfinden. Damit zeigen wir zugleich, welch hohen Stellenwert Trendsportarten bei uns haben.“ Bochum habe mit den FISU-Games die großartige Chance, sich Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt zu präsentieren. „Nutzen wir sie!“, so Eiskirch.
Bei Finger Food, Currywurst und Getränken fanden im Anschluss viele Gespräche statt, wurden neue Kontakte geknüpft und Visitenkarten getauscht. Das Duo Janou sorgte für den musikalischen Auftakt, anschließend übernahm das Ulf Richter Trio die musikalische Untermalung.