Steigende Preise und angespannte Marktlage
Der Wohnungsmarkt im Ruhrgebiet bleibt von moderaten Preissteigerungen geprägt. Bauland und Immobilien sind weiterhin günstiger als im Landesdurchschnitt, auch die Mieten bewegen sich unter diesem Niveau. Das zeigt der sechste Regionale Wohnungsmarktbericht, der am 22. November von der Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr vorgestellt wurde.
Laut Bericht liegen die Preise für Bauland und Immobilien in der Region zwischen 120 und 430 Euro pro Quadratmeter. Besonders in den Kreisen steigen die Preise langsamer als in den kreisfreien Städten. Trotz der Steigerungen bleibt das Angebot vielfältig, um unterschiedliche Wohnbedarfe abzudecken.
Eine zunehmende Nutzung von Baulücken und verdichtete Bauweisen fördern laut Bericht eine flächensparende Entwicklung. Dennoch bleibt die Situation angespannt, vor allem in Großstädten. Rückläufige Baufertigstellungen und ein Modernisierungsstau verschärfen die Lage.
Stefan Kuczera, Planungsdezernent des Regionalverbands Ruhr (RVR), sieht Handlungsbedarf: „Es fehlt an Dynamik in der Bauwirtschaft und an verfügbarem Bauland. Der bestehende Wohnraum wird nicht schnell genug modernisiert.“
Der Bericht verzeichnet Ende 2022 rund 2,7 Millionen Wohnungen im Ruhrgebiet, was etwa 29,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestands in NRW ausmacht. Mehr als zwei Drittel davon befinden sich in Mehrfamilienhäusern. Der Bestand wuchs seit 2019 um 26.800 Einheiten.
Mieten sind ebenfalls gestiegen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete bei Wiedervermietungen lag 2022 bei 7,21 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 35,5 Prozent seit 2013. Neubauten werden für durchschnittlich 11 Euro pro Quadratmeter vermietet, was einem Plus von 32 Prozent seit 2013 entspricht. Trotz dieser Entwicklungen liegt das Mietniveau im Ruhrgebiet unter dem Landesdurchschnitt von 8,51 Euro pro Quadratmeter (Wiedervermietung) und 11,85 Euro pro Quadratmeter (Neubau).
Der Wohnungsmarktbericht Ruhr wird seit 2009 alle drei Jahre veröffentlicht. Er entsteht durch die Zusammenarbeit von RVR, elf kreisfreien Städten, vier Kreisen, der NRW.BANK sowie dem Verein „WIR Wohnen im Revier“. Ziel ist es, die Entwicklung des regionalen Wohnungsmarkts kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten.