Ein zentraler Haupteingang, viel Glas, eine Infotheke, Barrierefreiheit und modernste Technik – nach mehr als zwei Jahren Bauzeit hat das Rathaus einen sanierten und modernisierten Ostflügel. Am Freitag, 20. August, hat Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gemeinsam mit den an der Sanierung beteiligten Akteurinnen und Akteuren den neugestalteten Ostflügel offiziell eröffnet.
Die Vorstellung des neuen Rathausteils für die Bürgerinnen und Bürger begann mit einer kleinen Reverenz an den Dachdeckermeister Klaus-Martin Ebel, der das 2000 Quadratmeter große Schieferdach in altdeutscher Technik neu gedeckt hatte. Nach der Arbeit hatte er regelmäßig seine Trompete hervorgeholt und dem Rathaus im Innenhof ein Ständchen gespielt. In Erinnerung an die Solo-Konzerte des Dachdeckers erklang vom Balkon des Ostflügels das „Eröffnungsstück“, komponiert von Andreas Muntschick. Anschließend öffnete Hausherr Thomas Eiskirch die Glastüren des neugestalteten Windfangs erstmalig für externe Besucherinnen und Besucher. Gemeinsam mit der Stadtkämmerin Dr. Eva Hubbert empfing Eiskirch die Gäste im großzügigen Foyer des Ostflügels.
Ab jetzt steht da, wo Rathaus drin ist, auch Rathaus drauf – ein großer Schriftzug ziert den neuen Haupteingang. „Das Rathaus ist deutlich bürgerfreundlicher geworden. Es bietet nun besseren Service unter anderem durch modernere, zeitgemäße Technik, einen eindeutigen Eingang, eine moderne Wegeleitung und verbesserte Barrierefreiheit“, sagte Thomas Eiskirch. Der offen gestaltete Eingang sei ein Signal, dass „das Rathaus eben auch das Haus der Bürgerinnen und Bürger ist, es ist ein Haus für die Menschen“, so der Oberbürgermeister.
Bürgerorientiert, flexibel und digital – pünktlich zu „700 Jahre Bochum“ und im Jahr des 90. Geburtstages des Rathauses ist der Ostflügel nun denkmalgerecht saniert. Der Ostflügel hat eine komplett neue Eingangshalle, von der eine neue Treppe ins Hochparterre führt. Wände wurden entfernt, die Decke neu gegossen und Stahlstützen und -träger eingezogen. Im neuen Foyer finden Besucherinnen und Besucher des Rathauses nun eine Informationstheke vor. Die modernisierten Aufzüge im Eingangsbereich sind groß genug, um selbst Krankentragen zu transportieren. Im neugestalteten Gebäudeteil haben Bürgerbüro, Standesamt und Ausländerbüro ihren neuen Sitz – ebenerdig, behindertengerecht und barrierefrei zugänglich für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Orientierung im Ostflügel erleichtern ab sofort die großformatigen Monitore des neuen digitalen Informations- und Wegeleitsystems im Rathaus.
Bei einer Führung durch den neuen Ostflügel konnten sich die Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild des Umbaus machen. Dabei standen ihnen neben dem Oberbürgermeister auch diejenigen, die die Sanierung maßgeblich umgesetzt und begleitet hatten, als Ansprechpartner zur Verfügung: die Expertinnen und Experten der Zentralen Dienste der Stadt, die Generalplaner des Architekturbüros Pfeiffer – Ellermann – Preckel sowie die Leitsystem-Projektplaner des Ingenieurbüros Erben Engineering.
Der Ostflügel vereint nun auf beispielhafte Arte und Weise Tradition und Moderne: Die technisch erstklassig ausgestatteten Kreativbüros zum Beispiel eignen sich sowohl für Besprechungen als auch als Rückzugsort für kreative Prozesse. Daneben bleibt durch den technisch generalüberholten und optisch aufgefrischten Paternoster im Rathaus – einer von nur noch zweien in ganz Bochum – auch der Charme vergangener Jahrzehnte erhalten. Das gilt auch für die historischen Elemente wie die Marmorböden, die Zargen der Innentüren oder Einbauschränke, die denkmalgerecht erhalten geblieben sind. Defekte Marmorfliesen haben die Handwerker durch Originalmaterial ausgetauscht oder ergänzt: Der Marmor stammt aus demselben Steinbruch, aus dem schon die ursprünglichen Fliesen beim Bau des Rathauses 1926 bis 1931 kamen.
50 Firmen mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben am und im Ostflügel gearbeitet, 260 Fenster erneuert, 3000 Quadratmeter Fassade überholt, 30.000 Quadratmeter Decken gestrichen und beinahe 70 Kilometer Kabel im sanierten Trakt verlegt.
Am Montag, 23. August, nehmen Bürgerbüro, Standesamt und Ausländerbüro offiziell ihren Betrieb im Ostflügel auf. Die erste Bürgerin und den ersten Bürger im neuen Aufrufsystem der Ämter begrüßte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch aber schon bei der Eröffnung. Die Eheleute Alina-Maria und Sascha Buchwald bekamen so ihre neuen Reisepässe vom Stadtoberhaupt persönlich ausgehändigt.
Ganz abgeschlossen ist die Modernisierung allerdings noch nicht: So wird es zum Beispiel ein Navigationssystem im Haus geben, das für alle Besucherinnen und Besucher eine große Hilfe sein wird. Insbesondere sehbehinderte und mobilitätseingeschränkte Personen werden davon profitieren. Deshalb soll das System zunächst noch gemeinsam mit Behindertenverbänden getestet werden.
Quelle: Stadt Bochum
Foto: Michael Grosler; www.grosler.de