Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft: Unter diesem etwas sperrigen Begriff haben die Städte im Emschereinzugsgebiet gemeinsam mit der Emschergenossenschaft eine Projektinitiative gestartet, um im Rahmen der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“ Projekte der Klimawandelanpassung und Starkregenvorsorge auf den Weg zu bringen.
Nun konnten am Dienstag, 7. September, Vertreter des Tiefbauamtes der Stadt Bochum eine Delegation des Königlich Dänischen Generalkonsulates aus Hamburg begrüßen, um einen Erfahrungsaustausch zu starten. Gegenstand der Gespräche war die Vorgehensweise der Stadt Bochum bei der konkreten Umsetzung von Klimawandelanpassungsprojekten, die beispielsweise dem Leitbild der Schwammstadt entsprechen. Zum einen ging es darum, wie ganzheitliche Anpassungsprojekte in das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt eingeflossen sind und nun in die Umsetzung gehen. Aber auch die städteübergreifende Zusammenarbeit in der Zukunftsinitiative war Gegenstand des fachlichen Austausches.
Die Stadt Arhus in Dänemark steht vor vergleichbaren Herausforderungen der Klimawandelanpassung in Bezug auf zunehmende Trocken- und Hitzeperioden wie auch sich häufende Starkniederschlagsereignisse. Wie in der Stadt Bochum erfolgt auch in Arhus der Bau von dezentralen Anlagen zur Regenwasserbehandlung und zum Überflutungsmanagement. So konnten auch hier konkrete Projekterfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb ausgetauscht werden.
Abgeschlossen wurde der fachliche Austausch mit dem Besuch konkreter bereits umgesetzter Maßnahmen. Die Delegation besuchte das Schwammstadt-Projekt an der Wasserstraße, wo die Regenwasserabflüsse in Baumrigolen gesammelt und gespeichert werden, um anschließend gereinigt über eine Filterstufe und gedrosselt über ein Regenwasserrückhaltebecken dem Marbach im Wiesental zugeleitet zu werden. Ebenso großen Anklang fanden die schon länger umgesetzten Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung am Schulzentrum Westenfeld in Wattenscheid. Hier zeigt sich, dass Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung auch im Bestand umgesetzt werden können und zu einer Stärkung des urbanen Wasserkreislaufes beitragen können.
Die Vertreter des Königlich Dänischen Generalkonsulates luden zum Abschluss der Veranstaltung zu einer Fortsetzung des Austausches in die Stadt Arhus ein, um auch hier gegenseitig von den Erfahrungen profitieren zu können. Der Austausch zeigt, dass die Projekte der Klimawandelanpassung in der Ruhr-Region auch in den europäischen Nachbarländern gesehen werden und Interesse zum fachlichen Austausch besteht. So ist die gesamte Region auf dem Weg zu einer Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft.
Quelle: Stadt Bochum