Am „Tag der Bibliotheken“, Donnerstag, 24. Oktober, um 19 Uhr ist die Schriftstellerin und Filmemacherin Irene Langemann zu Gast in der Stadtbücherei Bochum im Bildungs- und Verwaltungszentrum, Gustav-Heinemann-Platz 2–6. Die Autorin liest aus ihrem Roman „Das Gedächtnis der Töchter“ von 2023 und steht zum Gespräch bereit. Die Moderation übernimmt Miedya Mahmod. Die Veranstaltung erfolgt in der Reihe „#autorXinnen“, die von der Stabsstelle Integration Bochum gefördert wird. Der Eintritt an der Abendkasse kostet sechs, ermäßigt vier Euro. Die erforderlichen Anmeldungen sind im Internet unter stadtbuecherei.bochum.de/veranstaltungen möglich.
Zum Inhalt: Eine Kleinstadt in Sibirien, 1969. Die elfjährige Vera wird von ihren Mitschülern auf einer menschenleeren Straße angegriffen und als Faschistin beschimpft. Tief gedemütigt begibt das Mädchen sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Als ihre Mutter Anna sie in die Familiengeschichte einweiht, beginnt für Vera eine Reise in die Vergangenheit. Sie erfährt die Geschichte ihrer Familie vom bescheidenen Wohlstand der frommen Kolonisten in der Zarenzeit über unmenschliche Entbehrungen, existenzielle Not und Diskriminierung in der Sowjetdiktatur bis hin zu den idyllischen Sommern in den 70er-Jahren.
Irene Langemann, 1959 in Sibirien geboren, wuchs zweisprachig in einer deutschen Familie auf, ging mit 17 nach Moskau, studierte Schauspielkunst und Germanistik und arbeitete als Autorin, Schauspielerin und Moderatorin. 1990 wanderte sie nach Deutschland aus. Seitdem lebt sie in Köln und arbeitet als Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen. Ihre Dokumentarfilme wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.