Wenn der beste Freund zubeißt, sofort handeln
Haustiere wie Hunde und Katzen sind beliebte Begleiter in vielen Haushalten in Deutschland, auch in Bochum. Doch selbst der treueste Freund kann in bestimmten Situationen zubeißen. Jährlich ereignen sich in Deutschland etwa 50.000 Bissverletzungen, die meist von Hunden und Katzen aus dem eigenen Haushalt oder der Nachbarschaft verursacht werden. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche.
Bisswunden scheinen oft oberflächlich harmlos, bergen jedoch ein hohes Infektionsrisiko. Krankheitserreger können durch die Zähne in tiefere Gewebeschichten eindringen, was zu schweren Entzündungen führen kann. Vor allem Katzenbisse, obwohl seltener, haben ein höheres Infektionsrisiko. Laut Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK, ist es wichtig, bei jeder Bissverletzung einen Arzt aufzusuchen. Krankheiten wie Wundstarrkrampf, Tollwut oder Leptospirose können durch solche Verletzungen übertragen werden.
Besonders Kinder sind gefährdet, da sie durch plötzliche Bewegungen Tiere erschrecken können. Eltern sollten ihren Kindern den richtigen Umgang mit Haustieren beibringen. Dies schließt ein, schlafende oder fressende Tiere nicht zu stören und Vorsicht im Umgang mit fremden Tieren walten zu lassen.
Wunden durch Katzenbisse sind häufig gefährlicher, da der Speichel von Katzen Krankheitserreger enthält, die eine Infektion begünstigen. Das Infektionsrisiko bei Katzenbissen liegt zwischen 30 und 50 Prozent, während es bei Hundebissen bei etwa 10 bis 20 Prozent liegt. Auch scheinbar kleine Verletzungen sollten ernst genommen und ärztlich untersucht werden. Unbehandelte Bisswunden können zu dauerhaften Schäden führen.
Symptome wie Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen sind Anzeichen für eine mögliche Infektion. In solchen Fällen sollten Betroffene umgehend medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Der Arzt kann die Wunde versorgen, bei Bedarf Antibiotika verschreiben und gegebenenfalls den Tetanusschutz auffrischen.
Eine regelmäßige Kontrolle des Impfstatus wird ebenfalls empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu einer Auffrischung der Tetanusimpfung alle zehn Jahre. Im Falle einer Verletzung kann diese auch früher erfolgen.
Weitere Informationen sind online unter www.aok.de/nw im Gesundheitsmagazin zu finden.