Mit dem Fahrrad auf alten Bahntrassen die Stadt erkunden, klingt zunächst unspektakulär. Doch die neue geführte Radtour „Krasse Trasse“ zeigt, dass Bochums Radwege weit mehr zu bieten haben. Die Premiere am 10. Oktober bietet eine abwechslungsreiche Kombination aus Ruhrpott-Geschichte, Natur und einem besonderen Highlight: Die Besteigung des Fördergerüstes der Zeche Holland.
Start am Hauptbahnhof
Pünktlich um 15 Uhr versammelte sich die Gruppe zu einem kleinen „Preview“ auf der auch das Bochum Journal mitfahren durfte, am Bochumer Hauptbahnhof. Wer kein eigenes Fahrrad dabei hatte, konnte eines der Mieträder aus der nahegelegenen Radstation nutzen. Gästeführer Sascha Scherhag stellte sich kurz vor, dann ging es los in Richtung der ersten Etappe: der Springorum-Trasse.
Auf der stillgelegten Bahntrasse, die heute ein beliebter Radweg ist, führte Scherhag die Teilnehmer an den Schlosspark Weitmar und zum Parkband West. Dabei gab es immer wieder kurze Stopps, bei denen der Gästeführer spannende Fakten zur Industriegeschichte und dem Strukturwandel Bochums erzählte. Vom ehemaligen Bahnbetrieb bis zur heutigen Nutzung als grüne Oase – jeder Abschnitt der Strecke spiegelte die Transformation der Region wider.
Besteigung des Fördergerüstes
Der Höhepunkt der Tour war zweifellos die Pause an der Zeche Holland in Wattenscheid. Wer schwindelfrei war, konnte das Fördergerüst erklimmen. Oben angekommen, eröffnete sich ein weiter Blick über das Ruhrgebiet. Vom Tetraeder in Bottrop bis hin zur Jahrhunderthalle in Bochum waren zahlreiche Wahrzeichen der Region zu sehen.
Unten wartete bereits die Ruhrpott-Stärkung: Currywurst oder Pommes und ein Getränk vom „Kumpeltreff“. Für alle Teilnehmenden eine willkommene Pause, bevor es auf den Rückweg ging.
Frisch gestärkt führte der Weg zurück über die Kray-Wanner-Bahn und die Erzbahntrasse. Die Teilnehmer passierten den Westpark und das berühmte Bochumer Wahrzeichen, die Jahrhunderthalle. Der Rundkurs endete schließlich wieder am Hauptbahnhof, nach etwa vier Stunden und rund 30 Kilometern.
Unser Fazit: Klare Empfehlung!
Die Tour bietet eine gelungene Mischung aus Kultur, Geschichte und Naturerlebnis. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat, auch für weniger geübte Radfahrer geeignet. Ein E-Bike ist empfehlenswert, vor allem bei den wenigen, aber knackigen Anstiegen. Wer Bochum auf eine neue Art kennenlernen möchte, für den ist diese Tour eine klare Empfehlung. Tickets gibt es für 34,50 Euro, inklusive Verpflegung.