AOK empfiehlt Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern
Bochum – Die Zahl der Rotavirus-Infektionen in Bochum hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) verzeichnete die Stadt im Jahr 2023 insgesamt 121 Fälle. Im Vergleich dazu waren es 2022 nur 58 Fälle, während 2021 lediglich 19 Infektionen gemeldet wurden. Diese Entwicklung lässt sich laut der AOK NordWest auf das Ende der Corona-Maßnahmen zurückführen, die während der Pandemie zu einem Rückgang vieler Infektionskrankheiten führten.
Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK NordWest, betont die Wichtigkeit von Impfungen gegen Rotaviren: „Durch die Aufhebung der Corona-Maßnahmen treten Infektionen mit Rotaviren wieder vermehrt auf. Wir raten allen Eltern dringend, die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern wahrzunehmen und auf Hygienemaßnahmen zu achten.“
Rotaviren – eine ernstzunehmende Gefahr für Kleinkinder
Rotaviren sind hoch ansteckend und führen besonders bei Säuglingen und Kleinkindern zu schweren Magen-Darm-Erkrankungen. Typische Symptome sind Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Vor allem Kleinkinder reagieren empfindlich auf den dadurch entstehenden Flüssigkeits- und Salzverlust, der bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr lebensbedrohlich werden kann.
Da es bislang keine spezifischen Medikamente zur Behandlung von Rotaviren gibt, konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Symptome. Wichtig ist vor allem, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren. Diese wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und schützt effektiv vor schweren Krankheitsverläufen. Je nach verwendetem Impfstoff sind zwei oder drei Dosen in einem Mindestabstand von vier Wochen erforderlich.
„Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder steigen, sollten Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder geimpft sind“, betont Kock.
Rotaviren leicht übertragbar – Erwachsene auch betroffen
Rotaviren verbreiten sich meist über Schmierinfektionen, beispielsweise durch den Kontakt mit verunreinigten Oberflächen wie Türklinken oder Toiletten. Auch Lebensmittel können kontaminiert sein. Zwar sind besonders Kleinkinder gefährdet, doch auch Erwachsene können sich anstecken, insbesondere, wenn sie engen Kontakt mit Infizierten haben.
„Hygieneregeln sind das A und O, um die Ausbreitung der Viren zu verhindern“, so Kock weiter. Besonders gefährdet sind neben Kleinkindern auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Richtiges Händewaschen schützt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt, die Hände regelmäßig und gründlich mit Seife zu waschen. Zusätzlich sollte ein Desinfektionsmittel verwendet werden, das gegen Viren wirksam ist. Produkte der Kategorie „begrenzt viruzid PLUS“ sind hier besonders geeignet.
Eltern und Erziehungsberechtigte sollten darauf achten, dass ihre Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit Hygiene lernen.
Weitere Informationen zu Rotaviren und den empfohlenen Impfungen bietet die AOK unter www.aok.de/nw in der Rubrik „Leistungen & Services“.