Der Bahnhof Langendreer will vom 6. – 28.9. unter dem Titel „Guernica Gaza“ Bilder des palästinensischen Künstlers Mohammed Al-Hawajri ausstellen. Der Bilderzyklus „Guernica Gaza“ war wegen Antisemitismusvorwürfen eines der umstrittensten Kunstwerke der documenta 15.
Zur geplanten Ausstellung in Bochum nimmt Kulturdezernent Dietmar Dieckmann in einem Brief an die Geschäftsführung des Bahnhof Langendreer, Stellung:
„Es steht außer Frage, dass der Bahnhof Langendreer gesellschaftspolitisch relevanten Diskursen Raum eröffnet und Möglichkeiten bietet, diese öffentlich zu diskutieren und zu verhandeln. Dabei greifen wir als Stadt nicht in die inhaltliche Ausgestaltung der Formate, Themen und Programme ein. Aber natürlich werden wir – wenn nötig – Position beziehen. In diesem Fall ist das mehr als nötig.
In einer mail an mich zitieren Sie den Abschlussbericht zur Documenta 15 und liefern damit selbst die Argumente, die gegen die Ausstellung sprechen. Es müsste Ihnen also klar sein, dass diese Ausstellung antisemitischen Ressentiments Vorschub leistet. Vor dem Hintergrund der Brisanz und Komplexität gerade dieses hochsensiblen Themas halte ich eine solch einseitige Besetzung und Sichtweise auf der Thema Gaza für völlig inakzeptabel. Im Namen der Stadt Bochum distanziere ich mich ausdrücklich von den Ausstellungsplänen des Bahnhofs Langendreer und halte es für angemessen, diese Ausstellung nicht durchzuführen.“
Die Stadt Bochum prüft nun, wie die Förderbedingungen so angepasst werden können, dass konkrete Förderziele und benannte Projekte gegen Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Homophobie oder weitere Formen von Diskriminierung vorgegeben werden.
Quelle: Stadt Bochum