Das Land Nordrhein-Westfalen hat das geplante „Quartier am Gesundheitscampus“ mit dem Titel „KlimaQuartier.NRW“ ausgezeichnet. Mit der Zertifizierung bescheinigt das Land der Quartiersentwicklung, besonders klimagerecht und energieeffizient zu sein. Aktuell gibt es 16 ausgezeichnete „KlimaQuartiere.NRW“ im Land.
Mit dem „Quartier am Gesundheitscampus“ entsteht im Bochumer Süden, angrenzend zum „Gesundheitscampus.NRW“, ab 2025 ein nachhaltiges Stadtquartier mit rund 360 Wohneinheiten, von denen 30 Prozent als geförderter Wohnraum errichtet werden. Durch die Landeszertifizierung „KlimaQuartier.NRW“, die Festsetzungen im verbindlichen Bebauungsplan und die nachgeschaltete Konzeptvergabe wird sichergestellt, dass das Quartier den hohen Ansprüchen an klimaschützendes und klimaresilientes Bauen, Wohnen und Leben sowie der Bochumer Nachhaltigkeitsstrategie gerecht wird. So werden etwa Retentionsdächer mit Dachbegrünung, hohe Grade der Energieeffizienz bei den entstehenden Gebäuden und lokale Erzeugung von erneuerbaren Energien in der Konzeptvergabe gefordert. Die Wärmeversorgung des Quartiers wird durch Fernwärme erfolgen, welche bis 2045 klimaneutral sein soll und unterstützt im Zusammenspiel mit Photovoltaikanlagen das Ziel niedriger CO2-Emissionen.
Straßenbegleitende Mulden und Rigolen sowie Flächen zur Rückhaltung von Regenwasser tragen zu qualitativ und gestalterisch hochwertigen öffentlichen Räumen sowie zur Umsetzung der Schwammstadt-Prinzipien bei. Eine Mobilstation mit Leihrädern und weiteren Leihfahrzeugen, die verkehrsberuhigten Straßen und viele moderne Fahrradabstellplätze sind Ziele des Gesamtmobilitätskonzeptes des Quartiers. Ebenso fördern die Nähe zur U35 und die gute Erschließung mit Bussen des ÖPNV nachhaltige Mobilität. Die Nähe zur Innenstadt, den Hochschulen, den Autobahnen A43 und A448 und den Nahversorgungsbereichen im Kirchviertel wie auch an der Markstraße machen das neue Quartier zu einem höchst attraktiven und nachhaltigen Wohnstandort. Für die soziale Durchmischung des Quartiers wird zudem die Vorgabe an die Investierenden gestellt, dass mindestens 30 Prozent der hergestellten Wohnflächen nach den Richtlinien des öffentlich geförderten Wohnungsbaus herzustellen sind. Neben der Wohnnutzung runden ein für „gesundheitsaffines Gewerbe“ reserviertes Baugrundstück in zentraler Lage an der Kreuzung Markstraße und Stiepeler Straße sowie eine geplante Kindertagesstätte mit ergänzender Wohnnutzung in geschützter Lage, in der süd-östlichen Ecke, die bauliche Nutzung ab.
Carsten Petersdorff, Jury-Mitglied und Bereichsleiter Wärme und Gebäude bei der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate sagte zur Auszeichnung: „Ich bin beeindruckt von dem Engagement der Projektbeteiligten, die sich so intensiv um klimaschonende Quartiersentwicklungen bemühen. Nahwärmenetze im Bestand, serielle Sanierungen und große Neubauquartiere, die als Ganzes in Richtung Klimaneutralität entwickelt werden, liegen deutlich über dem gesetzlichen Standard und haben die Auszeichnung verdient.“
Quelle: Stadt Bochum