Norovirus-Infektionen sind in Bochum erneut stark angestiegen. Die AOK NordWest berichtete auf Basis aktueller Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin, dass im Jahr 2023 insgesamt 430 Fälle gemeldet wurden. Im Vorjahr waren es 149 Fälle. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, betonte AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Corona-Pandemie mit positivem Nebeneffekt
Die Schutzmaßnahmen und strengen Hygieneregeln während der Corona-Pandemie führten zu einem Rückgang der Norovirus-Infektionen. Im Jahr 2021 wurden nur 105 Fälle gemeldet, während es 2019 noch 252 Fälle waren. „Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation deutlich verändert, was zu wieder steigenden Fallzahlen geführt hat“, erklärte Kock.
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Sie sind hochansteckend und verbreiten sich schnell, besonders in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen.
Symptome der Norovirus-Infektion
Noroviren verursachen meist eine kurze, heftige Infektion. Symptome beginnen plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich auch leichtes Fieber. Die Erkrankung ist meist nach ein bis zwei Tagen überstanden, jedoch können Kinder und Senioren bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen.
Die Viren werden über Stuhl und Erbrochenes ausgeschieden und hauptsächlich durch Schmierinfektionen oder verunreinigte Gegenstände übertragen. Auch über die Luft können die Erreger durch kleine Tröpfchen bei Erbrechen verbreitet werden.
Hygieneregeln beachten
„Um niemanden anzustecken, sollten Betroffene bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben“, so Kock. Kontakte sollten minimiert, eigene Handtücher und Hygieneartikel genutzt und eine eigene Toilette verwendet werden. Essen für andere zuzubereiten ist ebenfalls zu vermeiden, da die Erreger an Lebensmitteln haften bleiben können.
Die Einhaltung der Hygieneregeln ist entscheidend. Dazu gehört, sich häufig und gründlich die Hände mit Seife zu waschen und gegebenenfalls ein Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“, die auch gegen Corona-Viren wirksam sind.
Weitere Hygienetipps umfassen gründliches Waschen, Säubern und Schälen von Obst und Salat, sowie das Erhitzen oder Aufkochen von warmen Gerichten vor dem Verzehr. Benutztes Besteck und Geschirr sollte mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt oder in der Geschirrspülmaschine entsprechend gereinigt werden. Räume regelmäßig lüften und bei der Pflege von Erkrankten sowie bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und -tücher verwenden. Benutzte Wäsche sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Auch nach Abklingen der Symptome müssen Hygieneregeln beachtet werden, da die Viren noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung ausgeschieden werden.