Am Wochenende wurde in Harpen das 636. Maiabendfest im und um das Amtshaus Harpen gefeiert. Und obwohl Petrus ein Einsehen hatte und größtenteils Sonne bescherte, gibt es dennoch Unruhe beim Bürgerschützenverein Harpen sowie bei den Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil. Denn noch ist unklar, wo das Fest 2025 und 2026 in Harpen gefeiert werden kann.
„Das Wichtigste ist für uns der Erhalt der Tradition. Das Fest muss seine Wurzeln im Harpen behalten!“, betonte Vorstandsvorsitzender Hans Heinrich Albert. Der Bürgerschützenverein, der das Fest mit Unterstützung vom Musikzug Harpen/Hott Pott Sound Orchestra rein ehrenamtlich organisiert, bekommt dabei Rückendeckung von der Bezirksvertretung Nord und von Bezirksbürgermeister Heinrich Donner. „Tradition ist notwendiger, denn je. Wir werden es daher nicht hinnehmen, dass die Tradition einschläft und die Harpener Vereine nicht im Stich lassen“, so Donner.
Amtshaus Harpen wird voraussichtlich zwei Jahre renoviert
Allerdings steht das Maiabendfest in Harpen vor einer großen Herausforderung. Während der bevorstehenden Sanierung steht das Amtshauses Harpen voraussichtlich bei den Maiabendfesten 2025 und 2026 nicht zur Verfügung. Bei der Eichausgrabung im Bockholt betonte Albert: „Auch im nächsten Jahr wird es hier wieder ein Fest geben. Vielleicht werden wir nächstes Jahr auf dem benachbarten Sportplatz des TUS Harpen nach der Eichausgrabung feiern, wir wissen es nicht.“
Ein Ausweichen in ein Festzelt ist „leider schlicht nicht mehr finanzierbar“, betonte Albert, der bei der diesjährigen Eichausgrabung „einigen Redebedarf“ anmeldete.
Harpener Bürger und Vereine sind enttäuscht
Zugleich gibt es noch eine weitere Baustelle. Die Harpener Bürger und Vereine wehren sich gegen die Tendenz, immer mehr Teile des Festes in die Innenstadt zu verlagern. Kritik gibt es auch an der Zahl der Abordnungen der Bochumer Maiabendgesellschaft (BMG) und der Gastvereine, die in diesem Jahr nur in kleiner Zahl den Ausmarsch von Harpen in die Innenstadt antraten. Die meisten der 3.000 Mitwirkenden, die nach Medienberichten in der Innenstadt ankamen, reihten sich erst am Kirmesplatz an der Castroper Straße ein. „Für Harpen bleibt nicht mehr viel übrig“, sagte eine Harpenerin, die nicht namentlich genannt werden möchte.
Im Stadtteil, wo Bürgerinnen und Bürger ihrem Unmut über das immer kleiner werdende Fest und die Verlagerungstendenzen in die Innenstadt „Luft machten“, wird derweil der Ruf immer lauter, die Stadt und die Bochum Marketing GmbH sollten das Maiabendfest im Bockholt stärker unterstützen.
„Nur gemeinsam können wir das Traditionsfest am Leben halten“
Olaf Kipper, Vorsitzender des Fördervereins Harpen, betonte dazu: „Wir setzen uns weiterhin für das Maiabendfest im Bockholt ein“ und bittet alle Harpener Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung: „Nur gemeinsam können wir unser Traditionsfest am Leben halten.“