Radfahren boomt und Bochum braucht mehr und bessere Radwege. Deshalb geht der Ausbau auch in diesem Jahr weiter. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für kommende Projekte und Abschnitte. Die Markierung von Radfahrstreifen oder Radwegen ist dabei häufig nur der letzte Schritt einer langen Reihe von Überlegungen, Planungen und anderen vorher zu erledigenden Umbauten.
So werden aktuell an 15 Stellen rund 25 Kilometer Radwege-Projekte für die Jahre 2021/22 geplant, gebaut oder fertiggestellt: RS1 im Grünen Rahmen, Blankensteiner Straße, Auf der Heide, Markstraße, Königsallee, Hauptstraße, Berliner Straße, Hattinger Straße, Castroper Straße, Kemnader Straße, Stensstraße, Kesterkamp, Wattenscheider Hellweg, Zeppelindamm, Harpener Hellweg, Gleispromenade Dahlhausen. Weitere Projekte für das Jahr 2022 werden folgen.
Der erste Abschnitt des Radschnellweg Ruhr innerhalb Bochums wird gerade zwischen der Windhausstraße und der Bessemerstraße gebaut. Die Route verläuft über eine alte Industriebrache und bettet sich ein in den „Grünen Rahmen“. Hier kommen Aspekte der Stadtgestaltung, ein neuer Grünraum und eine neue Regenrückhalteanlage zusammen. Und eben der RS 1. So verbinden sich hier künftig die wesentlichen Aspekte der zukunftsfähigen Stadtgestaltung: Die begrünte Fläche verbessert das Stadtklima und bietet wohnortnahe Erholung, was vor dem Hintergrund des Klimawandels besonders wichtig ist. Die Wasserbewirtschaftung ist wegen der künftig zu erwartenden intensiveren Regenfälle erforderlich und der RS 1 ist ein Element der stadt-, menschen- und klimafreundlichen Mobilität. Gleichzeitig ist dieser Abschnitt einer der aufwendigsten – die Relikte der Industrie müssen kompliziert aufbereitet oder entfernt werden.
Neben diesem prestigeträchtigen Projekt sorgen weitere Fahrradanlagen für Erleichterungen und mehr Sicherheit auf der Straße: Die Blankensteiner Straße wird derzeit zwischen der Hattinger- und der Heinrich-König-Straße neugestaltet und mit Radfahrstreifen ausgestattet.
Ab November werden Radfahrende hier besser zum Beispiel zwischen Weitmar und Sundern oder weiter bis nach Hattingen fahren können.
Eine weitere aufwendige Neumarkierung mit Radfahrstreifen wird bis Oktober auf der Straße
Auf der Heide angelegt. Mit dem Ausbau des Gewerbegebietes Mark 51°7 gewinnt diese Route weiter an Bedeutung. Der Opelkreisel muss noch neu geplant und umgestaltet werden. Hier treffen verschiedenste Abhängigkeiten aufeinander. Zunächst werden daher nur die Bodenbeläge der umlaufenden Geh- und Radwege neu hergestellt.
Die Markstraße wiederum, die auf der anderen Seite an den Opelkreisel anschließt, wurde bereits teilweise neu markiert, dieses Jahr wurde der Abschnitt zwischen Höfe- und Hanielstraße ergänzt.
Eine vergleichsweise kleine Neumarkierung von Radfahrstreifen wird ab August das Radfahren auf der Berliner Straße zwischen Steeler Straße und Propst-Hellmich-Promenade verbessern.
Abseits der Straßen wird der Regionalverband Ruhr dieses Jahr die Sanierung der Route der Industriekultur per Rad (ehemals EmscherPark-Radweg) abschließen. Danach wird man den Bochumer Norden fast vollständig auf komfortablen Wegen im Grünen durchqueren können.
Mit der Gleispromenade Ost ist nun auch das letzte Projekt des 2013 gestarteten Stadterneuerungsprogramms für Dahlhausen fertiggestellt. Die Gleispromenade Ost ist der finale Abschnitt der neuen Wegeverbindung vom Eisenbahnmuseum über das Zentrum Dahlhausen bis zur Lewackerstraße. Der Geh- und Radweg verbindet nun den Otto-Wels-Platz mit der Lewackerstraße. Am 2. Juni gaben Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Bezirksbürgermeister Marc Gräf das letzte Teilstück frei.
Neben den Verbesserungen, die schon in diesem Jahr genutzt werden können, gibt es in Bochum auch weitere Baustellen, an denen bereits dieses Jahr sichtbar gearbeitet wird. Natürlich wird dabei auch immer eine Verbesserung für die Radfahrenden geschaffen. Das aktuell sicherlich sichtbarste Beispiel hierfür ist die Hattinger Straße zwischen Königsallee und Hüttenstraße. Wie im Bereich des Grünen Rahmens wird auch hier die Stadt fit für die Zukunft gemacht, um künftig mehr Menschen klimafreundlich aufs Rad zu bringen. Eine Besonderheit beim Umbau ist, dass der Radfahrstreifen mit einem speziellen Bordstein von der Fahrbahn abgetrennt wird. Dieser Bordstein ist zwar überfahrbar um die Stellplätze erreichen zu können, soll aber gleichzeitig eine deutlicher wahrnehmbare Unterteilung des Straßenraumes bewirken.
Ähnliches ist für die Castroper Straße zwischen Ostring und Klinikstraße geplant. Hier werden die Bauarbeiten in diesem Jahr starten und zwei Jahre dauern. Diese Bauzeit wird auch der neue Kreisverkehr in Weitmar-Mark haben – aber nach Abschluss der Arbeiten werden sich Radfahrende hier über neue Radfahrstreifen auf der Kemnader Straße freuen können.
Weitere Straßen, mit deren Umbau dieses Jahr begonnen wurde oder wird, sind die Stensstraße und der Kesterkamp. In der Stensstraße wird dieses Jahr mit der bergbaulichen Sicherung begonnen, bevor im kommenden Jahr neue Kanäle verlegt und eine neue Fahrbahn hergestellt werden – auch hier wird die Chance genutzt, die alten und nur teils vorhandenen Radverkehrsanlagen auf einen aktuellen Stand zu bringen. Der Kesterkamp erhält auf der erneuerten Oberfläche im kommenden Jahr einen Radfahrstreifen bergauf.
Noch nicht sichtbar, aber konkret geplant werden weitere Radverkehrsverbesserungen, mit denen im kommenden Jahr vor Ort begonnen wird: Dies sind zum Beispiel neue Radfahrstreifen auf der Markstraße zwischen Semper- und Hanielstraße, die Neuaufteilung des Wattenscheider Hellwegs, wobei ein Fahrstreifen dem Radverkehr zugeschlagen werden soll, Radfahrstreifen auf dem Zeppelindamm und eine Fortführung der Radfahrstreifen auf dem Harpener Hellweg zwischen Laurentius- und Maischützenstraße. Von den Änderungen am Wattenscheider Hellweg wiederum hängt die Installation eines Radfahrstreifens auf der Berliner Straße zwischen Burgstraße und dem Hellweg ab.
Begonnen wird im kommenden Jahr auch mit den Umbauten der Königsallee von der Wohlfahrtstraße aus bis zur Wasserstraße und weiter bis zur Arnikastraße. Hier werden Radfahrstreifen und zwischen Wasser- und Wohlfahrtstraße in Fahrtrichtung Süden ein breiter gemeinsamer Geh- und Radweg angelegt.
In Langendreer können sich Radfahrende auf den Umbau der Hauptstraße zwischen dem Kreisverkehr Ziesak/Opel II und der Dortmunder Stadtgrenze freuen, bei dem Radfahrstreifen angelegt werden.
Neben diesen größeren Planungen und Projekten werden dauerhaft akute Gefährdungspunkte beseitigt. An Stellen, die unfallauffällig oder nach Hinweisen aus der Bevölkerung kritisch sind, werden Anpassungen vorgenommen. Zum Beispiel werden dieses Jahr Kurvenradien an der Kreuzung Universitätsstraße/Brenscheder Straße verringert, an der Herner Straße wird die A40-Abfahrt Richtung Norden mit einer Ampel versehen und am Harpener Hellweg wird die Situation an der A40-Abfahrt durch eine neue Straßenaufteilung verbessert.
Die Übersicht macht deutlich: Bochum braucht und bekommt mehr und bessere Radwege. Es wird bereits viel getan und das Tempo wird sich weiter steigern, um das ehrgeizige Ziel von 100 Kilometern Radwegen in Planung und Realisierung bis 2025 zu schaffen.
Quelle: Stadt Bochum