Die Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 betrifft vorwiegend Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In Deutschland lebten 2021 etwa 35.100 Kinder und junge Erwachsene bis 19 Jahre mit dieser Erkrankung, mit jährlich rund 3.700 Neuerkrankungen, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.
Bei Typ-1-Diabetes versagt die Bauchspeicheldrüse in der Insulinproduktion, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Dennoch ist die Behandlung heute effektiv: Fortschrittliche Insulintherapien ahmen die Funktion der Bauchspeicheldrüse nach. „Viele Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 werden mit einer Insulinpumpe behandelt. Andere Familien entscheiden sich für das Spritzen von Insulin mit sogenannten Pens, mit denen auch Kinder in aller Regel gut zurechtkommen“, sagt Jörg Kock, AOK-Serviceregionsleiter.
Die Gründe für die Zunahme der Fälle von Typ-1-Diabetes werden intensiv erforscht, wobei Umweltfaktoren, Ernährung im Säuglingsalter und andere Einflüsse auf das Immunsystem diskutiert werden.
Unterstützung durch das Disease-Management-Programm (DMP)
Das Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 1 bietet nach bundesweit einheitlichen Richtlinien Hilfe und Unterstützung für Patienten. Es ermöglicht eine zeitnahe Behandlung durch Diabetesspezialisten und unterstützt den Übergang von der Jugend- zur Erwachsenenmedizin strukturiert.
Im Rahmen des DMP werden gemeinsam mit den Patienten individuelle Behandlungsziele festgelegt, um Folgeschäden durch hohe Blutzuckerwerte zu vermeiden. Die AOK NordWest bietet das DMP „AOK-Curaplan“ auch für Diabetes Typ 1 an, wodurch bereits 1.086 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre in Westfalen-Lippe gut versorgt sind.
Diabetesschulungen als fester Bestandteil
Eine wichtige Säule der Diabetesbehandlung sind Diabetesschulungen. Im Rahmen des Programms „AOK-Curaplan“ werden erkrankte Kinder und ihre Eltern zu Gesundheitsexperten ausgebildet. Sie erlernen notwendige Fertigkeiten für ein erfolgreiches Selbstmanagement, wie Blutzuckermessung und Insulininjektion.
Die Teilnahme an Diabetes-Schulungen im Rahmen von „AOK-Curaplan“ ist für alle Teilnehmer kostenlos und trägt dazu bei, den Alltag mit der Erkrankung besser bewältigen zu können.