Fassanstich, Gottesdienst und Zapfenstreich setzen Zeichen
Mit dem traditionellen Fassanstich ist am Freitagabend das 637. Maiabendfest in Bochum eröffnet worden. Der Vorsitzende der Maiabendgesellschaft, Stefan Vahdieck, begrüßte um 18 Uhr auf dem Boulevard trotz Regens zahlreiche Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Stadt, Wirtschaft und Partnervereinen.
Zu den Ehrengästen zählten Bürgermeisterin Gabi Schäfer, Carla und Hubertus Fiege von der Privatbrauerei Moritz Fiege, Frau Cremer von der Sparkasse Bochum sowie Herr Thiel von den Stadtwerken Bochum. Auch Vertreter von Bochum Marketing, Gate Communications und der Bäckerei Löscher waren vor Ort.
Im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes, geleitet von Propst Michael Ludwig und Pfarrer Henri Krohn und begleitet von MGV „Einigkeit“ 1880 Marmelshagen, sowie dem Evangl. Posaunenchor „bi-metall“ und des anschließenden Zapfenstreichs erinnerte die Maiabendgesellschaft an verstorbene Mitglieder sowie an Opfer von Krieg, Terror und Gewalt. Vahdieck betonte die Bedeutung der Erinnerungskultur innerhalb des Vereins: „Wir gedenken nicht nur Heldentaten der Bochumer Junggesellen, sondern vor allem Menschen.“ Genannt wurden unter anderem Klaus Ehlemann, Dieter Borgmann und Astrid Schmieding-Klünder. Auch ein Mitglied des Bergmannorchesters, das im vergangenen Jahr nach dem Zapfenstreich verstarb, wurde gewürdigt.
(c) Jenny Musall
Besonderen Raum nahm die gesellschaftliche Dimension der Sicherheitslage ein. Vahdieck sprach offen über die Herausforderungen in der Vorbereitung. Hintergrund war unter anderem der Rückzug des Technischen Hilfswerks aus der Veranstaltungsbegleitung. Die Umsetzung sei nur dank Kooperation mit Akteuren wie Bogestra und USB möglich gewesen.
„Wir wollen ein Fest, bei dem sich alle sicher fühlen“, sagte Vahdieck. Er verwies auf die Notwendigkeit flexibler Planung und partnerschaftlicher Kommunikation. Statt harter Fronten seien Kompromissbereitschaft und Dialog gefragt. Der Vorsitzende rief dazu auf, trotz schwieriger Umstände das Feiern nicht aufzugeben: „Gerade um jenen entgegenzutreten, die mit Gewalt Angst verbreiten wollen.“
Am Samstag zieht der traditionelle Festumzug durch die Innenstadt. Zahlreiche Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass das Fest auch in diesem Jahr stattfinden kann.