Reaktionen aus Bochum, der Region und darüber hinaus
Papst Franziskus ist tot. Der 88-Jährige starb am Ostermontag, dem 21. April 2025, in Rom. Einen Tag zuvor hatte er auf dem Petersplatz noch den Ostersegen „Urbi et Orbi“ gespendet – die Messe selbst konnte er wegen seiner schweren Lungenentzündung nicht mehr gestalten.
Christian Schnaubelt, Vorsitzender des Katholikenrats Bochum, reagierte auf die Nachricht mit einer persönlichen Einordnung. Franziskus sei für viele Gläubige ein Hoffnungsträger gewesen, sagte Schnaubelt. „Dass sich Kirche verändern kann – und ein klein bisschen hat sie sich auch in seinem Pontifikat verändert.“
Der Papst habe konsequent den Blick auf die Ränder der Gesellschaft gerichtet. „Gerade Menschen, die sonst übersehen werden, waren ihm wichtig“, so Schnaubelt. Mit Blick auf die Weltsynode 2024 betonte er, Franziskus habe die Türen für Reformen geöffnet. Zwar wünsche sich der Katholikenrat weitergehende Veränderungen. Doch das Pontifikat des Argentiniers werde nachwirken. „Den ersten Reformschritten müssen viele weitere folgen. Daran werden wir im Geist von Franziskus weiterarbeiten.“
Stadtdechant Michael Kemper würdigt Papst Franziskus als glaubwürdigen Seelsorger und mutigen Impulsgeber für eine Kirche an der Seite der Schwachen. Besonders hebt er dessen Einsatz für Gerechtigkeit, Schöpfungsbewahrung und synodale Reformen hervor. Franziskus sei ein Hirte gewesen, der der Kirche ein neues Gesicht gegeben habe – bescheiden, barmherzig und den Menschen zugewandt.
Letzter Wunsch: keine Beisetzung im Petersdom
Jorge Mario Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren. Als erster Papst aus Lateinamerika wurde er am 13. März 2013 zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Er war der 266. Amtsträger.
Sein letzter Wunsch betrifft seine letzte Ruhestätte. Papst Franziskus will nicht im Petersdom beerdigt werden. Stattdessen soll sein Grab in der Basilika Santa Maria Maggiore liegen – rund 3,75 Kilometer vom Vatikan entfernt.
Weitere Reaktionen aus Deutschland
Auch Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, würdigte Franziskus. Er sprach von einem „umsichtigen Hirten“ und einem „mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“. Die Enzykliken und apostolischen Schreiben des Papstes würden der Kirche langfristig Orientierung geben, so Bätzing.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck erinnerte an Begegnungen mit Franziskus im Rahmen der Weltsynoden 2023 und 2024. Der Papst habe die Kirche stets im Dienst der Armen verstanden. Als prägende Momente nannte Overbeck Franziskus’ Besuch auf der Mittelmeerinsel Lampedusa und das Gebet während des Corona-Lockdowns auf dem menschenleeren Petersplatz.
Franziskus habe in seinem Pontifikat für Geschwisterlichkeit und den Schutz der Schöpfung geworben. Seine Enzyklika Laudato si’ habe ein ökologisches Umdenken angestoßen. „Eine ökologische Umkehr war für ihn unabdingbar“, so Overbeck.
Ein Papst der Nähe
Papst Franziskus hatte sein Amt mit dem Anspruch angetreten, eine Kirche der Nähe und des Zuhörens zu schaffen. Er verstand seine Rolle nicht als Herrscher, sondern als Seelsorger. Bis zuletzt betonte er die Bedeutung von Solidarität, Barmherzigkeit und dem Einsatz für Ausgegrenzte.
Mit dem Tod von Papst Franziskus endet ein Pontifikat, das Impulse setzte – und offene Fragen für die Zukunft der Weltkirche hinterlässt.