Auch in Bochum gehören Schokoladenhasen und -eier für viele zu Ostern dazu. Der hohe Zuckergehalt der beliebten Süßigkeiten ist bekannt – und trotzdem greifen viele jedes Jahr aufs Neue zu. Doch es gibt Alternativen: zuckerfreie Produkte mit Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen. Wie sinnvoll sind diese?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt: Die klassischen Schokohasen bestehen zu einem großen Teil aus Zucker. Wer auf Alternativen mit Süßstoffen wie Aspartam oder Cyclamat zurückgreift, spart zwar Kalorien, nicht aber zwingend gesundheitliche Risiken. „Der Verzehr solcher künstlich hergestellten Industrieprodukte ist nicht zwingend gesünder“, sagt Jörg Kock, Serviceregionsleiter bei der AOK.
Süß ohne Zucker – ein echter Vorteil?
Produkte mit Zuckeraustauschstoffen wie Xylit oder Sorbit liefern weniger Energie als Zucker. Süßstoffe hingegen enthalten meist keine Kalorien. Beide Varianten beeinflussen den Blutzuckerspiegel weniger stark und gelten deshalb als geeignet für Menschen mit Diabetes. Trotzdem warnt die AOK-Ernährungsexpertin Dagmar-Birgitt Heße: „Auch bei diesen Produkten ist Maßhalten wichtig.“ Die gesetzlich festgelegten Höchstmengen sind beim Bundesinstitut für Risikobewertung einsehbar.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 50 Gramm Zucker pro Tag – rund sechs Teelöffel. Die Weltgesundheitsorganisation geht noch weiter und setzt das Limit bei 25 Gramm. Eine Portion Schokolade oder ein Brot mit Nuss-Nougat-Creme kann diesen Wert bereits erreichen. Ein Problem: Zucker versteckt sich oft in Produkten, die nicht als süß wahrgenommen werden. Begriffe wie Glukose, Dextrose oder Saccharose auf der Zutatenliste weisen darauf hin.
Zucker als Krankheitsrisiko
„Hoher Zuckerkonsum hat Folgen für die Gesundheit“, erklärt Heße. Laut Robert-Koch-Institut ist etwa jeder zweite Erwachsene in Deutschland übergewichtig. Auch Kinder sind zunehmend betroffen. Übergewicht gilt als Risikofaktor für Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Eine ausgewogene Ernährung ist laut Heße effektiver als der Umstieg auf Ersatzstoffe. Der erste Schritt sei, die Zutatenlisten zu prüfen und die Zuckermenge bewusst zu reduzieren. Wer sich an weniger süße Lebensmittel gewöhnt, empfindet bald schon viele Produkte als zu süß. Für die Ostertage empfiehlt die Expertin dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil. Sie enthält weniger Zucker und wird langsamer gegessen.
Süßigkeiten gehören für viele zu Ostern dazu. Wer bewusst genießt und die Menge begrenzt, kann auch ohne schlechtes Gewissen naschen. Zuckerfreie Alternativen sind eine Option, ersetzen aber keine ausgewogene Ernährung. Langfristig hilft nur ein bewusster Umgang mit süßem Geschmack.
Weitere Informationen zum Thema Ernährung gibt es unter aok.de (Stichwort: Ernährung).