Aktuell ist der Bahnverkehr in Wattenscheid aufgrund von Gleisarbeiten eingestellt. Doch das sind nicht die einzigen Baumaßnahmen, die dort stattfinden. Gebaut wird ein Tunnel, der den Zugang zum Bahnhof von der anderen Seite aus ermöglichen soll.
„Auf die Planer und Ingenieure kommt es an“, sagt Bochums Stadtbaurat Dr. Markus Bratke beim Spatenstich zu den beginnenden Bauarbeiten am Bahnhof Wattenscheid. Momentan werden vorbereitende Maßnahmen getroffen, damit der barrierefreie Tunnel entstehen kann. Das soll zwischen September und Oktober diesen Jahres passieren. Zu diesem Zeitpunkt soll der vorgebaute Trichter an seinen Bestimmungsort gelangen. Dann brauchen Pendler erneut Geduld, da der Bahnhof erneut gesperrt wird. Momentan wird zwar auch gebaut, weshalb der Bahnhof noch gesperrt ist, allerdings kann der Verkehr in etwa zwei Wochen nach Beendigung der Gleisarbeiten wieder freigegeben werden.
Tunnel in Wattenscheid soll Mitte 2026 fertig sein
Der Zugang zu dem neuen Tunnel soll zwischen der südlichen Fläche am Wilheim-Leithe-Weg Nord und Süd am Bahndamm liegen. Mit dem großen Plan der Bebauung dieser Flächen geht es nicht so schnell voran, wie ursprünglich geplant. „Das ist ein großer Plan, bei dem am Anfang alle Feuer und Flamme sind. Dann vergisst man, was man sich vorgenommen hat“, sagt Dr. Bratke weiter. Doch dass sich etwas auf den Flächen für das Quartier tut, ist inzwischen sichtbar, da auf der Südseite des Geländes bereits gebaut wird. Um den Zugang zum Bahnhof auch aus einer anderen Richtung für die 900 geplanten Wohneinheiten zugänglich zu machen, ist ein insgesamt 27,04 m langer Tunnel geplant.

Skizze, wie der neue Tunnel zum Wattenscheider Bahnhof aussehen soll (Foto: Jenny Musall)
Das Bauvolumen für den Tunnel beträgt laut den Verantwortlichen rund 6 Mio. Euro und wird von VRR mit 4,4 Mio. Euro bezuschusst. Ziel ist es, die Verkehrswende zu schaffen. „Wir erhoffen uns eine Steigerung der Fahrgastzahlen aufgrund der besseren Anbindung des Bahnhofes an das Wohn- und Werbegebiet“, erklärt Marc Nüßen, Leiter der Abteilung Investitionsförderung beim VRR. Er selbst ist mit dem ÖPNV angereist und erhofft sich, dass durch den einfacheren Zugang zum Bahnhof mehr Menschen auf das Auto verzichten. Entsprechend fördert der Verkehrsverbund RheinRuhr die Baumaßnahme bis Dezember 2026, obwohl von einer früheren Fertigstellung der Personenunterführung im zweiten Quartal 2026 auszugehen ist.