Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigt, dass rot eingefärbte Radfurten an Ampelkreuzungen das Sicherheitsempfinden von Radfahrenden erhöhen und Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden reduzieren. Die Untersuchung wurde im Auftrag der Stadt Düsseldorf durchgeführt.
Im Mittelpunkt stand ein Abschnitt der stark befahrenen Bundesstraße 8 mit sieben Kreuzungen. Die Forschenden analysierten dort Unfallstatistiken, führten Befragungen durch und werteten Videomaterial aus. Insgesamt kamen 60 Stunden Videoaufnahmen zusammen.
Vor der Einfärbung wurden 140, danach 150 Radfahrende zum subjektiven Sicherheitsgefühl befragt. 82 Prozent gaben an, dass sich die Roteinfärbung positiv oder sehr positiv auf ihre Wahrnehmung auswirke. Insbesondere an Kreuzungen mit rechtsabbiegenden Fahrzeugen kam es seltener zu kritischen Situationen. Laut Projektleiter Dr. Julian Schmitz wurden Radfahrende nach der Maßnahme seltener in gefährlichem Abstand überholt oder ausgebremst. Auch die Blockierung der Radfurt durch abbiegende Fahrzeuge nahm ab.
Die Videoanalyse zeigte zudem: Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende hielten sich nach der Markierung häufiger an die ihnen zugewiesenen Wege, was das Konfliktpotenzial weiter senkte.
Ob sich die positiven Effekte langfristig halten, bleibt offen. Die Nachher-Erhebung fand kurz nach der Umsetzung statt. Die Forschenden empfehlen daher, die Maßnahme weiter zu beobachten und auch in anderen Städten mit unterschiedlichen baulichen Bedingungen zu testen.