Das Fördergerüst des Deutschen Bergbaumuseums Bochum wurde saniert und mit einer neuen Beleuchtung versehen. Gut besuchtes Museumsfest am 22. Februar.
Jetzt strahlt er wieder und schöner als zuvor: Das „Doppelbock“-Fördergerüst des Deutschen Bergbaumuseums (DBM) Bochum, welches am letzten Samstag (22.02.) mit einem Museumsfest samt „Tag der offenen Tür“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Und das Interesse war groß: Laut DBM wurden 8.600 Museumsbesucherinnen und – Besucher sowie rund 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Wiese vor dem Bergbaumuseum gezählt. Sie alle verfolgten gegen 18:45 Uhr die Uraufführung der neuen Beleuchtung, die nicht nur Lichter und „Bewegung“, sondern auch den Schriftzug „Glück auf“ auf das aufwändig sanierte Fördergerüst und Wahrzeichen Bochums projizierte. Viele Bochumerinnen und Bochumer nutzen zudem den „freien Eintritt“ für deine Erkundung der Ausstellung sowie einem Besuch des Anschauungs-Bergwerks unter Tage oder für eine Fahrstuhlfahrt auf das neu erstrahlende Fördergerüst des DBM.
Beleuchtung war nicht der Grund für die Sanierungskosten
Im Gegensatz zu anderslautenden Gerüchten war nicht die neue Beleuchtung Grund für die Sanierungskosten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro, sondern die aufwändige Sanierung des Fördergerüstes, welches dafür auch komplett „eingerüstet“ werden musste. Doch das 333-tägige Mammutbauprojekt blieb im Zeit- und Kostenrahmen, obwohl 535 Tonnen Stahlgut mit 499 Nieten verbaut und rund 10,7 Tonnen in drei Schichten Farben in „Germania-Grün“ aufgebracht werden mussten, damit das Fördergerüst die nächsten 20 bis 25 Jahre gut geschützt ist. „Unser Fördergerüst ist damit das aktuell Zukunftsfähigste in der Region und wird künftigen Generationen von der Arbeit unter Tage erzählen“, betonte Projektleiter Dr. Siegfried Müller.
Finanziert wurde die Sanierung des „Doppelbock“-Fördergerüstes vor allem durch Fördertöpfe des Bundes (1,6 Millionen Euro), des Landes NRW (1.025 Millionen Euro) der DMT (770.000 EUR), der Stadt Bochum (600.000 EUR) sowie durch zwei Stiftungen (zusammen 450.000 EUR) sowie Firmen- und Einzelspenden (50.000 EUR). Bei diesen bedankte sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch beim feierlichen Start der neuen Illumination am vergangenen Samstag auf dem Vorplatz vor dem Bergbaumuseum.
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Mehr Informationen(c) Sebastian Sendlak
Lebendiges Museum und Teil der Stadtgesellschaft
Mit dem Museumsfest und dem Tag der offenen Tür am 22. Februar wurde nicht nur die Wiedereröffnung des Fördergerüstes gefeiert, sondern auch die Ansiedlung des Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen. Denn damit will sich das DBM zum „Ort des Wissens“ entwickeln und nicht nur der Nostalgie sein. Das DBM versteht sich dabei als „lebendiges Museum“, welcher zum „Teil der Stadtgesellschaft“ sein will.
„Die Welt steht nicht still, wir zeigen ein lebendiges Museum. Der Kohlebergbau im Ruhrgebiet ist zwar vorbei, aber bergbauliche Kompetenzen werden weltweit für die Zukunft gebraucht, auch um die Energiewende zu schaffen. Und dafür ist Bochum ein Hotspot“, betonte die Wissenschaftliche Direktorin Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner.
(c) Christian Schnaubelt & Sebastian Sendlak
Dazu soll auch die neue Dauerbeleuchtung des Fördergerüstes beitragen, welches jetzt zu den vier großen „Leuchtmarken“ des Ruhrgebietes (vom Geleucht in Moers über das Tetraeder in Bottrop und das Doppelbock – Fördergerüst in Bochum bis zum Dortmunder „U“). Dafür wurde die Beleuchtung komplett auf energiesparende LED umgestellt und nach vorne auf den Vorplatz vor dem DBM neu „ausgerichtet“ (was auch die „Lichtverschmutzung“ reduziert). Der Clou ist aber, dass die Beleuchtung farblich angepasst und der „Glück auf“ – Schriftzug auf den Querbalken des Fördergerüstes ausgetauscht werden kann. „Bei der Eröffnung und Anlässen wie der „Extraschicht“ wird das gesamte Leistungsspektrum der dynamischen Lichtinstallation ausgespielt werden. Für den Alltag gibt es eine zurückhaltende Variante“, führte Helmut M. Bien von der Firma „westermann kommunikation“ aus, die das Lichtkonzept entworfen haben.
Trotz Fisselregens verfolgten mehrere Tausend Bochumerinnen und Bochumer am letzten Samstag die „Uraufführung“ der neuen Beleuchtung des DBM-Fördergerüstes, die derzeit auch viele Fotografinnen und Fotografen aus dem Ruhrgebiet anlockt.