Zum Welttag des Hörens am 3. März rückt das Thema Hörverlust ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 25 Prozent der über 60-Jährigen unter einem eingeschränkten Gehör. In Bochum wurden 2023 insgesamt 817 AOK-Versicherte mit Hörgeräten versorgt. Lärm gilt neben dem Alter als wesentlicher Risikofaktor. AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock warnt vor ständigem Musikhören mit Kopfhörern: „Die beste Vorbeugung ist der Schutz vor permanenten Geräuschquellen.“
Ursachen und Auswirkungen
Das Gehör arbeitet rund um die Uhr, ohne dass es sich wie die Augen schließen lässt. Studien zeigen, dass ein Drittel der über 65-Jährigen von Altersschwerhörigkeit betroffen ist. Neben genetischen Einflüssen spielen Faktoren wie Lärm, Rauchen, Übergewicht und bestimmte Medikamente eine Rolle. Das Innenohr altert unter anderem durch Durchblutungsstörungen und oxidativen Stress. Menschen in Industrieländern haben häufig einen stärkeren Hörverlust als indigene Bevölkerungsgruppen.
Der Alterungsprozess führt zu einem Verschleiß der Haarzellen im Innenohr sowie zu einer Beeinträchtigung des Hörnervs. Anfangs nehmen Betroffene hohe Frequenzen schlechter wahr. Frauen- und Kinderstimmen sowie Vogelgezwitscher sind oft die ersten Höreindrücke, die verschwinden. Später erschwert die Schwerhörigkeit das Verstehen von Gesprächen. Betroffene sprechen lauter und haben in lauter Umgebung Probleme, Worte klar zu erkennen.
Umgang mit Schwerhörigkeit
Eine unbehandelte Schwerhörigkeit kann soziale Isolation fördern. Gespräche werden zunehmend anstrengend, sodass sich Betroffene zurückziehen. Eine erste Abklärung erfolgt in einer HNO-Praxis. Manchmal reicht es aus, Ohrenschmalz zu entfernen oder eine Mittelohrentzündung zu behandeln. Wird eine Altersschwerhörigkeit diagnostiziert, kann ein Hörgerät helfen. Es unterstützt nicht nur das Hören, sondern auch die soziale Interaktion und geistige Leistungsfähigkeit. Studien deuten darauf hin, dass unbehandelte Schwerhörigkeit kognitive Fähigkeiten langfristig beeinträchtigen kann.
Vorbeugend hilft es, Lärm zu vermeiden und bei lauten Arbeiten einen Gehörschutz zu tragen. Ein bewusster Umgang mit dem Gehör kann helfen, die Hörqualität auch im Alter zu bewahren.