Tanz, Musik und Gemeinschaft – ein Projekt für die Zukunft
Ein Spinnennetz aus Stoffen, Klängen und Bewegung – das Publikum im Anneliese Brost Musikforum Ruhr erlebt beim Klavierfestival Ruhr Education ein einzigartiges Zusammenspiel aus Musik, Tanz und Poesie. Rund 120 Schülerinnen und Schüler, davon etwa 65 auf der Bühne, zeigen, wie Kunst Grenzen überwinden und Menschen verbinden kann.
Ein Gedicht voller Hoffnung und Gemeinschaft
Ein besonders emotionaler Moment des Abends war der Vortrag eines Gedichts durch eine Schülerin. Sie schilderte darin ihre Gedanken zu Tanz, Gemeinschaft, Hoffnung und Freude. Es war das erste Mal, dass viele der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit klassischer Musik in Berührung kamen – ein Erlebnis, das sie nachhaltig prägen wird.
Michael Braß, Schulleiter des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums, der das Format einst aus Duisburg-Marxloh mitbrachte, betonte die Bedeutung des Projekts: „Die Schülerinnen und Schüler haben die Choreografien selbst erarbeitet. Diese Eigenverantwortung und kreative Freiheit sind entscheidend für ihre Entwicklung.“
Kreativität und Engagement auf der Bühne
Die Aufführung mit dem Titel Zwischenwelten ist das Ergebnis monatelanger harter Arbeit und kreativer Entfaltung. Seit September haben die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen Bochums an diesem Projekt gearbeitet. Im Januar folgten intensive Proben, bei denen erstmals alle Beteiligten gemeinsam ihre Darbietungen verfeinerten.
Mitwirkende Schulen waren unter anderem die Frauenlobschule (Städtische Gemeinschaftsgrundschule), die Hilda-Heinemann-Schule (Förderschule für geistige Entwicklung) sowie die Anne-Frank-Realschule.
(c) Sebastian Sendlak / BOND (Bilder können erworben werden)
Violine, Klavier und Tanz verschmelzen
Dieses Jahr ist zum ersten Mal die Violine, gespielt von Veronique De Raedemaekerdabei gewesen. Sie ist von Lorenzo Soulès am Klavier begleitet worden. Obwohl die Schüler und Schülerinnen sich die Choreografien selbst ausgedacht haben, haben Bianca Pulungan und Erika Pico das Programm zusammengesetzt und auf die Bühne gebracht.
Zu den Höhepunkten gehörten Werke wie Road Movies von John Adams, Oiseaux tristes aus Maurice Ravels Miroirs sowie Ausschnitte aus Ruben De Gheselles Finite Infinity. Jeder Akt erzählt seine eigene Geschichte und hat das Publikum zum Nachdenken eingeladen. Die Bewegungen sowie Seile der Tanzgruppe verwandelten die Bühne in ein symbolisches Spinnennetz, während die Geigerin mit jedem Ton die Richtung der Tänzer bestimmte – als würde sie das Meer teilen.
Standing Ovations und eine symbolische Tulpe
Am Ende des Abends erhielten alle Mitwirkenden, ob auf oder hinter der Bühne, eine Tulpe als Zeichen der Wertschätzung – ein kleiner, aber bedeutungsvoller Dank für ihren Einsatz. Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen.
Zwischenwelten hat eindrucksvoll bewiesen, dass Musik und Tanz eine Brücke zwischen Menschen unterschiedlicher Hintergründe schlagen können. Es ist ein Projekt, das zeigt, wie kulturelle Bildung langfristig Nachhaltigkeit und Gemeinschaft fördern kann.