Zum Jahresbeginn ist die Arbeitslosigkeit in Bochum gestiegen. Im Januar waren 18.554 Menschen ohne Beschäftigung – ein Plus von 691 Personen im Vergleich zum Vormonat und 947 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 9,4 Prozent.
Wie in den Vorjahren führte das Auslaufen vieler befristeter Arbeitsverträge und eine geringere Nachfrage in der Winterzeit zu einem Anstieg der Zahlen. Allerdings fiel der Zuwachs geringer aus als im Vorjahr. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt durch die schwache Konjunktur belastet. Besonders exportorientierte Branchen spüren die Auswirkungen der schwierigen wirtschaftlichen Lage. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist verhalten, während der Wandel hin zu nachhaltigen Wirtschaftspraktiken Unternehmen und Beschäftigte vor Herausforderungen stellt.
Stellenmarkt und Nachfrage nach Fachkräften
Im Januar wurden 364 neue Stellenangebote gemeldet, 166 weniger als im Dezember und 83 weniger als im Vorjahr. Insgesamt sind derzeit 3.410 offene Stellen verfügbar. Besonders in den Bereichen IT, Gesundheitswesen und erneuerbare Energien gibt es weiterhin Bedarf an qualifizierten Fachkräften.
Langzeitarbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bochum liegt bei 7.428 Personen, ein Plus von 106 zum Vormonat und 249 mehr als im Vorjahr. Der Großteil (92,4 Prozent) erhält Grundsicherung.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist gestiegen. Derzeit sind 1.388 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 44 mehr als im Dezember und 166 mehr als im Vorjahr.
Ältere Arbeitslose und Unterbeschäftigung
Die Arbeitslosigkeit bei Menschen über 50 Jahren liegt bei 6.595 Personen. Das sind 235 mehr als im Vormonat und 343 mehr als im Vorjahr. Insgesamt waren 22.847 Personen in Bochum unterbeschäftigt, also entweder arbeitslos oder in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, betont die Bedeutung von Weiterbildung: „Der Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderungen, zeigt aber seine Widerstandskraft. Weiterbildung und gezielte Fördermaßnahmen sind entscheidend, um langfristig Stabilität zu sichern.“