Der VfL Bochum hat am Montag eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht, um auf die zunehmend emotional geführte Diskussion rund um das Urteil des DFB-Sportgerichts und die daraus resultierenden Reaktionen des 1. FC Union Berlin zu reagieren. Die Entscheidung, das Bundesliga-Spiel zwischen beiden Teams nachträglich mit 2:0 für den VfL zu werten, hat nicht nur bei Union für Unmut gesorgt, sondern auch die Aufmerksamkeit weiterer Vereine auf sich gezogen.
In der Stellungnahme betont der VfL Bochum, dass der Klub „diesen bedauernswerten Vorfall nicht gesucht“ habe. Der Feuerzeugwurf, der Torhüter Patrick Drewes während der Partie gegen Union am 14. Dezember 2024 verletzte und zu seiner Auswechslung zwang, sei die Tat eines Einzeltäters, so der Verein. „Auch deshalb hat der Verein zu keiner Zeit mit dem Finger auf die Union-Verantwortlichen gezeigt“, heißt es. Stattdessen habe man lediglich im Interesse des Vereins gehandelt, um „weiteren Schaden abzuwenden“.
Kritik an Äußerungen von Union und anderen Vereinen
Besonders kritisch äußert sich der VfL zu den Vorwürfen aus Berlin. Der 1. FC Union Berlin hatte das Urteil des DFB-Sportgerichts scharf kritisiert und es als unverhältnismäßig bezeichnet. Zudem hatten Union-Verantwortliche spekuliert, das Urteil könnte negative Folgen für die Fankurven der Bundesliga haben, wenn die Entscheidungen des DFB als Präzedenzfall interpretiert würden.
Bochum sieht diese Aussagen mit Besorgnis: „Mit Verwunderung haben wir zur Kenntnis genommen, dass sich nun auch andere Klubverantwortliche äußern, obwohl sie weder vor Gericht dabei waren noch die detaillierten Sachverhalte […] kennen.“ Diese Art von Spekulationen trage nicht zu einer sachlichen Diskussion bei, sondern stelle vielmehr eine „völlige Umkehr der Täter-Opfer-Rolle“ dar.
Vertrauen in die Sportgerichtsbarkeit
Der VfL Bochum unterstreicht, dass das Urteil des DFB-Sportgerichts in Frankfurt auf einer gründlichen Bewertung aller Tatsachen und Beweise basiere. Es sei die Pflicht des Vereins gewesen, Einspruch einzulegen, um die Interessen der eigenen Fans und Mitglieder zu wahren. Gleichzeitig respektiere man den Einspruch von Union Berlin gegen das Urteil und werde keine weiteren Kommentare abgeben, bis ein endgültiges Urteil gefällt sei.
„Wir akzeptieren das Regelwerk des DFB und haben volles Vertrauen, dass die Sportgerichtsbarkeit dies weiterhin korrekt anwenden wird“, schließt die Stellungnahme.
Reaktionen weiterer Vereine sorgen für Unmut
Neben Union Berlin haben sich inzwischen auch andere Bundesliga-Vereine in die Diskussion eingeschaltet. Diese Äußerungen sorgen beim VfL Bochum offenbar für Unverständnis, da viele der Kritiker weder in das Verfahren involviert waren noch die vollständigen Hintergründe des Falls kennen.
Während Union Berlin weiterhin versucht, Stimmung gegen das Urteil zu machen, zeigt sich der VfL entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen. „Zum Schutz unserer Spieler werden wir uns nicht reizen lassen“, heißt es abschließend.
Das Verfahren bleibt schwebend, und der endgültige Ausgang könnte weitreichende Konsequenzen für die Bundesliga und zukünftige sportgerichtliche Entscheidungen haben. Bis dahin appelliert der VfL Bochum an alle Beteiligten, die Diskussion sachlich und fair zu führen.